Hase im Glück

Französische Zwiebelsuppe mit Weißwein

Die 2-Farben-Regel… oder
… beim Weißwein eine Ausnahme gemacht //

haseimglueck.de Rezept, Zwiebelsuppe + Weißwein 1
Ok Chris, here we are!!! Für alle anderen kurz zum Hintergrund meines heutigen Beitrags: Ich hatte ja im Rahmen des One Lovely Blog Awards unterschiedliche Personen in meinem Umfeld gefragt, mit welchen drei Worten sie mich charakterisieren würden und von meiner lieben Ex-Arbeitskollegin und Nicht-Ex-Freundin Chris kam als Nummer vier die Tatsache, dass ich immer maximal zwei Farben trage. Sie war ganz enttäuscht, dass ich das nicht mit in meinen Beitrag eingebaut hatte und ich habe ihr versprochen, es exklusiv für sie – und selbstverständlich auch für euch – noch mal mit aufzunehmen.
Ja, ihr habt richtig gehört: ich ziehe nie (also manchmal schon, aber in der Hauptsache aller Fälle nicht) mehr als zwei Farben an – schwarz und weiß zählen nicht. Das mache ich schon ewig so.

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Begonnen hat alles mit einem Praxissemester bei einem seeeehr exklusiven Münchner Modelabel. Ich war unschuldige 22 Jahre jung und heute würde ich sagen: grün hinter den Ohren. Auf die Frage im Bewerbungsgespräch, wo denn der Hauptsitz des Unternehmens sei, antwortete ich frei von der Leber weg „Spanien?“ und wurde dann durch die Personaldame freundlich darüber aufgeklärt, dass das knapp daneben sei, denn ich säße gerade in der Firmenzentrale. Seitdem weiß ich, dass München nicht in Spanien liegt und bereite mich auf Vorstellungsgespräche minutiös vor. Glaubt mir, so eine Erfahrung sitzt tief und passiert einem nur ein Mal. Ich denke, sie fanden meinen naiv-erfrischenden Auftritt sympathisch und so durfte ich sechs Monate bei ihnen ins Berufsleben schnuppern.

Fazit: die Modewelt ist nicht meins. Zu viele Frauen, zu viele Äußerlichkeiten. Aber ich habe etwas fürs Leben mitgenommen, nämlich die Tatsache, nie mehr als zwei Farben zu tragen. Als ich beim Mittagessen in meinen H&M-Klamotten inmitten dieser wunderschönen, teuer angezogenen Frauen saß, sprachen sie über Stil und Kniffe und Tricks bei der Klamottenwahl (ich verdränge bis heute, dass es ein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen sein könnte…). So lernte ich, dass die Farben weiß und schwarz nicht zählen, mehr als zwei Farben zusätzlich unruhig wirken und nicht mehr klassisch sind. Das ist mir bis heute in Fleisch und Blut übergegangen und ich mache mir da auch gar keine Gedanken drüber. Chris hat mich wieder daran erinnert (ich weiß gar nicht, in welchem Zusammenhang wir da mal drüber gesprochen hatten) und da es ja hier auf dem Blog auch im weitesten Sinne um Ästhetik geht, dachte ich mir, greife ich das mal auf.

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Denn ich habe mir meine Bilder noch mal angesehen und sehe da durchaus einige Parallelen zu meinem Kleidungsstil.
Zwar bunt, aber nicht zu bunt. Farblich irgendwie aufeinander abgestimmt. Irre, habe ich wirklich intuitiv gemacht und ich stelle mir gerade vor, was die Mädels von dem Luxuslabel sagen würden, wenn sie meine Bilder sehen würden. Sie haben mich bestimmt noch als schlecht angezogenste Praktikantin in Billigstoffen im Gedächtnis…

Tja, und eigentlich sollte diese Zwiebelsuppe braun werden, aber die gute Sandrina hat sich dann doch für einen Schuss Weißwein mehr entschieden. Ich liebe diese Suppe, weil sie mit ganz wenig Zutaten auskommt und in ihr Zwiebeln, die eigentlich immer nur ein „add-on“ sind, die Hauptrolle spielen. Im Gegensatz zum Originalrezept habe ich das Brot bereits in Würfel geschnitten – ich finde, dass es immer in einer großen Sauerei endet, wenn man die Weißbrotscheibe auf der Suppe zerteilen muss.

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Zutaten Französische Zwiebelsuppe mit Weißwein (4 Portionen)
Für die Zwiebelsuppe
800 g Zwiebeln
1 EL Zucker
1 Knoblauchzehe
500 ml Gemüsebrühe (mein Grundrezept findet ihr unten)
300 ml Weißwein, trocken
2 Lorbeerblätter
Für das Brot
1 Zweig Rosmarin
2 Zweige Thymian
8 Scheiben Baguette
100 g Gruyere, gerieben
Salz, Pfeffer

Zubereitung Französische Zwiebelsuppe mit Weißwein
Für die Zwiebelsuppe die äußere Schale der Zwiebeln abziehen und die Zwiebeln in dünne Ringe schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe darin auf einer geringen Hitze ca. 15 Minuten anbraten. Kurz mit dem Zucker karamellisieren lassen. Mit Wein ablöschen und mit der Brühe auffüllen. Gut 15 Minuten köcheln lassen.
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen.
Rosmarin und Thymian abbrausen, trocken schütteln, die Nadeln bzw. Blättchen von den Stielen zupfen und klein hacken. Die Baguettescheiben in Würfel schneiden, in eine Auflaufform geben, mit den Kräutern bestreuen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Im Ofen goldgelb rösten. Die fertige Suppe in Schüsseln füllen, die Brotwürfel darauf geben und das ganze dann mit dem Gruyere bestreuen. Die Suppe im Backofen kurz gratinieren lassen bis der Käse eine schöne Farbe hat und zerlaufen ist.

Für die Gemüsebrühe (1,25 Liter)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
¼ Sellerieknolle
½ Fenchelknolle
2 Möhren
1 Stange Lauch
½ Fenchelknolle
1 Lorbeerblatt
1 Nelke
½ TL schwarze Pfefferkörner
½ TL Piment
3 Stiele Thymian
1/2 Bund Petersilie
Salz, Pfeffer

Für die Brühe die Zwiebel halbieren und in einer Pfanne dunkelbraun rösten. Knoblauchzehe häuten. Sellerie, Fenchelknolle und Möhren schälen und in kleine Stücke schneiden. Lauch waschen und ebenfalls klein schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das Gemüse ca. 4 Minuten dünsten. Mit 1,25 ml kaltem Wasser auffüllen und Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeerblatt, Nelke, schwarzen Pfeffer und Piment dazu geben. Thymian und Petersilie abbrausen, trocken schütteln und ebenfalls unter die Brühe rühren. Das ganze c.a. 1 Stunde bei geringer Hitze köcheln lassen, die Brühe durch ein sehr feines Sieb abschütten und auffangen. Mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.

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