Orangen sind nicht gleich Orangen… oder
… es muss nicht immer Alkohol in der Marmelade sein //

Letzte Woche haben wir das letzte Gläschen Erdbeermarmelade mit Aperol ausgelöffelt und ich habe wieder was gelernt: A.) Nächstes Mal noch einen Schuss mehr Aperol in den Erdbeerpüree rein geben und B.) im kommenden Sommer viiiiel mehr einkochen. Irgendwie war es beim dem kalten Wetter unheimlich tröstlich, sich Sommermarmelade aufs Brot zu schmieren. Im Moment wurde meine Quarkphase durch eine Körniger-Frischkäse-Phase abgelöst und ich könnte mich in eine Scheibe Vollkornbrot mit dem Frischkäse und selbstgemachter Marmelade förmlich rein legen.

Nachdem nur noch leere Einmachgläser im Schrank vor sich hindümpelten, stand Marmelade-Einkochen ganz oben auf meiner Liste. Die Wahl fiel auf eine Orangenmarmelade. Hab ich noch nie gemacht und ich mag ihren bitter-süßen Geschmack. Außerdem ist sie ein wichtiger Bestandteil in einigen Rezepten, die ich für die Vorweihnachtszeit gesammelt habe. Ich also los und wieder was gelernt: A.) Orangen sind nicht gleich Orangen und B.) ich hätte mehr einkochen sollen (hatten wir ja schon…).

Erstmal zu A.): Nachdem ich in dem Supermarkt meines Vertrauens Orangen satt gekauft hatte, habe ich mich auf die Suche nach Bio-Orangen gemacht. Fündig wurde ich bei dem kleinen aber feinen Obststand an der U-Bahn-Station bei uns um die Ecke. „Die schaun zwar nicht schön aus, aber die genau was Sie suchen“, meinte der nette Herr, nachdem ich ihn gefragt habe, ob er Orangen hat, mit welchen man Marmelade mit Zesten herstellen kann. Und der Gute hatte so was von Recht! Im Gegensatz zu den Supermarkt-Orangen sahen sie zwar abgerockter aus – aber sie waren ein Gedicht! Wenn man mal den Saft von „normalen“ Orangen und Bio-Orangen nebeneinander stellt, sieht man es sofort – es springt einen richtig die Sonne aus den Bio-Orangen an. Da hat das Schale-Abziehen und Weißes-von-den-Schalen-Abfisseln richtig Spaß gemacht. Ich habe noch Ingwer dazu gepackt und ruck zuck 4 Gläser eingekocht.

Und so kommen wir zu B.): Diese Marmelade schmeckt so gut (vor allem mit Körnigem Frischkäse auf Vollkornbrot!), dass ich buchstäblich ein Gläschen verstecken musste. Immerhin wollte ich ja ursprünglich mit ihr backen… Die Erdbeermarmelade hat einen wahrlich würdigen Nachfolger gefunden und nächste Woche werde ich für alle Fälle noch mal eine Oragangenmarmelade-Einkoch-Aktion einplanen.
(Rezept gefunden unter www.chefkoch.de und leicht abgewandelt).

Zutaten Orangen Marmelade mit Ingwer und Zesten (4 Gläser)
300 g Orange(n), filetiert und klein geschnitten (= 5-6 mittelgroße Orangen)
625 ml Orangensaft, frisch gepresst (= 6-7 mittelgroße Orangen)
3-4 Bio Orangen
1 Zitrone
1 EL Ingwer, gerieben (ca. 5-6 cm)
370 g Gelierzucker, 3:1

Zubereitung Orangen Marmelade mit Ingwer und Zesten
Einmachgläser mit kochendem Wasser sterilisieren und abtropfen lassen.
Von den Bio-Orangen mit einem Sparschäler Streifen von der Schale abschälen und darauf achten, dass nichts weißes an der Schale ist. Die Schale in sehr feine Streifen schneiden.
Orangen filetieren und 300 g Fruchtstücke abwiegen. Die Fruchtstücke klein schneiden.
Den Ingwer schälen und fein reiben. Einen EL Ingwer abmessen. Die Zitrone und die Orangen auspressen.
Alles in einem großen Topf gut vermischen und bei großer Hitze aufkochen. Ca. 3 Minuten unter Rühren sprudelnd köcheln lassen. Eventuell entstehenden Schaum abschöpfen.
Marmelade in die Einmachgläser füllen, diese feste verschließen und ein paar Minuten auf den Kopf stellen. Gläser umdrehen, auskühlen lassen und an einem dunklen Ort kühl lagern.