Hase im Glück

Aprikosen Käsekuchen im Filoteig

Von Fladenbrot und Zaziki … oder
… mit Restalkohol sollte man keine Umkleidekabine betreten //

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Bevor ich jetzt hier anfange groß zu schreiben: nein, ich habe nicht vergessen, das Backpapier um den Kuchen herum weg zu wickeln – das ist Filoteig und eine super Entdeckung. Aber zu dem Rezept komme ich später. Vorher muss ich Euch erstmal vom „Aha-Moment“ dieser Woche berichten.
Der Mann und ich haben uns nämlich die volle Breitseite gegeben. Es war so übel! Von was die liebe Sandrina jetzt spricht? Ich fange am besten chronologisch an.

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Am Mittwoch hatte ein sehr lieber Freund von uns Geburtstag. Da eben dieser Freund in Stuttgart wohnt, haben der Mann und ich uns auf die Autobahn geschmissen und sind ins Schwabenländle gedüst. Gefeiert wurde beim Griechen. Während wir auf die Gäste warteten, orderten wir uns erstmal zum Wein (vorher gab es schon auf halbwegs nüchternen Magen Champagner) Zaziki mit Fladenbrot. Und so startete der Fladenbrot-Abend. Jedes Mal, wenn ich beim Griechen bin, denke ich mir „Nein, fang nicht mit dem Fladenbrot an“, aber in einem schwachen Moment, greift die Hand dann doch zum Brotkorb, wie automatisch wird das Brot tief in den Zaziki getunkt und dann ist an ein Aufhören nicht mehr zu denken.

Also war ich schon einigermaßen satt, bevor sich die Vorspeisenplatten ihren Weg auf den Tisch bahnten. Tja, und wie es beim Griechen nun mal ist, bestehen die Vorspeisen aus leckersten Pasten (inklusive Zaziki), die man wiederum mit, genau, Fladenbrot isst. Ich liebe das. Aber nach einer Vorspeise kommt ja bekanntlich eine Hauptspeise – in unserem Fall in Form von unterschiedlichsten Fleisch- und Fischplatten – und Zaziki. Mmmh, hier ein Stückchen Fleisch, da ein Stückchen Fisch und selbstverständlich zwischendrin ein Stück Fladenbrot mit einer großen Portion Zaziki – ich war im Flow. Um das ganze etwas aufzuweichen, wechselten wir von Wein zu Ouzo mit Wasser und ja, es war ein grandioser Abend, den wir alle völlig vollgefressen und betrunken beendeten.

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Am nächsten Morgen erinnerten uns brüllende Kopfschmerzen, ein nach wie vor voller Magen und eine Knoblauchfahne ohne Ende an das Gelage. Der Mann und ich frühstückten im Hotel (wir brauchten Elektrolyte!) und schwangen uns auf die Autobahn zurück in Richtung München. Da wir uns Urlaub genommen hatten, beschlossen wir noch einen Abstecher im Outlet Center in Metzingen zu machen. Hätten wir nicht tun sollen…
Ich wuchtete mir einen Stapel Klamotten auf den Arm, betrat die Umkleidekabine und bekam die Krise. Dass ich durch den Blog recht sportfaul geworden bin, weiß ich ja. Neben der Tatsache, dass da vier absolut hartnäckige Kilos mehr auf den Rippen sind, bin ich aber mangels fehlendem Workout auch etwas aus der Form geraten. An anderen Tagen hätte ich vielleicht mit den Schultern gezuckt, aber wenn man eine stundenlange Fladenbrot-Schlacht hinter sich hat, nur wenige Stunden Schlaf hatte, der Restalkohol einem den Kopf zerspringen lässt und man mit weißer Haut und irgendwie schabbelig vor dem Spiegel steht… ne, das ist nicht gut…

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Ein kleinlautes „Haaaseee, können wir ganz schnell heim fahren?“ vom Mann ließ mich vermuten, dass es meiner besseren Hälfte auch nicht anders ging. Wir waren echt so ernüchtert (im wahrsten Sinne des Wortes), dass wir nix kauften, wieder ins Auto stiegen und schweigend (jeder änderte in Gedanken sein Leben) gen Heimat fuhren. Kurz vor München beschlossen wir: wieder Sport, wenig Kohlenhydrate, viel Salat, nieeeeee wieder Alkohol.

Wie es aber nun mal im Leben eines Foodbloggers ist, wartete im Kühlschrank ein Kuchen auf uns, den ich vor unserer Abfahrt noch gebacken hatte. Shit, dabei hatte ich es echt nur gut gemeint. Es handelt sich nämlich hierbei um einen Käsekuchen im Filoteig-Mantel, belegt mit saftigen Aprikosen. Da die guten Käsekuchen ja immer nach einem Tag am besten schmecken, dachte ich, dass wir ihn nach der Feierei bestimmt brauchen könnten. Kuchen hilft immer ungemein bei emotionalem Kater (der ja bekanntlicherweise nach dem körperlichen einsetzt – und das nach unserem misslungenen Outlet-Center-Besuch so richtig tat …). Tja, und so verschoben wir unser Vorhaben um einen Tag und vernichteten den Großteil des Kuchens.

Und weil es immer schön ist, einen Kuchen zu teilen, bringe ich ihn mit zu dem Bloggeburtstags-Event von Isabells Blog bakingandmore. Happy ersten Blog-Birthday!!! Ich freue mich auf weitere tolle Rezepte von Dir!

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(Rezept gefunden in der Lisa Kochen & Backen Nr. 06/2015 und leicht abgewandelt)

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Zutaten Aprikosen Käsekuchen im Filoteig (für eine große Tarteform)
60 g Butter
1 Packung Filoteig
400 g Magerquark
12 – 15 Aprikosen
1 Vanilleschote
4 Eier
2 El Speisestärke
80 g Zucker
1 Bio-Zitrone
3 El Puderzucker
50 g Mandelstifte

Zubereitung Aprikosen Käsekuchen im Filoteig
Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen.
Aprikosen waschen, halbieren und entsteinen. Quark in einem Sieb abtropfen lassen. Die Vanilleschote auskratzen. Die Zitrone halbieren, von einer Hälfte die Schale abreiben und die Zitronenhälfte auspressen.
Quark, Vanillemark, Eier, Speisestärke, Zucker, den Zitronenabrieb und -saft gut verrühren.
Die Butter in einem Topf auf dem Herd mit mittlerer Hitze schmelzen. Eine Tarteform mit etwas Butter bestreichen. Das erste Filoteigblatt ebenfalls mit etwas zerlassener Butter bestreichen und in die Form legen. Genauso mit den übrigen Filoteigblättern verfahren.
Die Käsemasse in die Form füllen, glatt streichen und mit den Aprikosen belegen (wenn man sie mit der Schnittfläche nach oben drauf legt, wässern sie zwar etwas, aber das macht den Kuchen noch saftiger). Die Aprikosen mit dem Puderzucker bestäuben, die überstehenden Filoteigblätter ggfs. etwas abschneiden und über die Füllung klappen.
Den Kuchen im vorgeheizten Backofen ca. 50 Minuten backen.
Nach dem Backen den Kuchen gut auskühlen lassen. Die Mandelstifte in einer beschichteten Pfanne ohne Öl anrösten und über den Kuchen verteilen.

10 thoughts on “Aprikosen Käsekuchen im Filoteig

  1. Huhu Sandra, huhu Sandrina (scheinen mir doch zwei verschiedene Personen zu sein ;-)).
    Der Käsekuchen sieht richtig lecker aus, da hätte ich beim Vertilgen gerne geholfen und sicher hätte ich gar kein schlechtes Gewissen, da bestimmt jede Kalorie es wert war.
    Ich finde Umkleidekabinen sowieso schon im nüchternen Zustand nicht so prickelnd, aber das ganze verkatert? Oh je, ich hätte auch reißaus genommen. Aber hauptsache die Party war gut 🙂 Ich hoffe, ihr habt die kleine Minkrise überstanden und dass es trotzdem weiterhin leckeren Kuchen bei dir gibt 🙂
    Hab noch ein schönes Wochenende – ganz, ganz liebe Grüße,
    Kimi

    • Hi Kimi,
      ja, die Sandrina ist nochmal einen Ticken verpeilter als die Sandra 🙂
      Ich bilde mir ja ein, dass der Filoteig eh gaaaanz viel weniger Kalorien als ein Mürbeteig hat… und ich hab Magerquark verwendet! Wenn man es sich schön redet quasi ein low carb Kuchen 🙂 Ne, ohne Schmarrn, das Ding liegt null schwer im Magen, was es wiederum schwerer macht, mit essen aufzuhören…
      Die Umkleide-Kabine-Krise haben wir solala bewältigt – die letzten zwei Tage habe ich Sport gemacht und viel Salat gegessen. Witzigerweise fühle ich mich richtig richtig gut und hoffe, dass die Motivation nun etwas anhält. Und dann fahren wir in zwei Monaten nochmal ins Outlet Center und ich kaufe mir ein Kleid. Basta 🙂
      Ich wünsche dir einen wundervollen Sonntag!
      Tausend Grüße sendet dir,
      Sandra

  2. Liebe Sandra,

    dieses Dilemma in der Umkleidekabine kenne ich nur zu gut, auch ohne Alkohol. Ich verlasse meistens frustriert den Laden und schwöre mir erst wieder zu kommen, wenn mindestens drei Kilo weg wind, Aber wie das so ist mit den Vorsätzen… und als Foodblogger muss man ja auch Kuchen, Cookies, Cupcakes und andere Leckereien mit jeder Menge Kalorien backen, was wär wenn das sonst für ein Blog 🙂
    Deine Bilder sind der Hammer. Ich komme gerade von einem Grillabend nach Hause und so ein Stückchen Käsekuchen wäre jetzt der Himmel auf Erden.

    Alles Liebe
    Mareike ♥

    • Servus Mareike,
      Umkleidekabinen sind und bleiben ätzend… Ich bin kein Online-Klamotten-Besteller und so muss man ab und an dann da durch. Aber nie wieder mit Restalkohol!!! Da ich im Moment unser Obst eh fast nur pur aufesse, ist es gerade ein bisschen schwierig zu backen. Ich kaufe Erdbeeren und bevor ich einen Teig anrühren kann, sind sie auch schon futsch. Wenn man sich es so überlegt, eigentlich gar nicht so übel (nur dass es dann weniger Beiträge geben müsste, was ich dan wiederum auch doof finde…)
      Gestern haben wir den Rest Käsekuchen weggegessen – wenn die vier Kilos runter sind, mache ich ihn nochmal mit anderen Früchten (mein Motivator, jetzt durchzuhalten!).
      Liebste Grüße sendet dir,
      Sandra

  3. Liebe Sandra,
    ich muss bei deinen tollen Texten immer wieder schmunzeln und freue mich so ein bisschen mehr vom Hase im Glück zu erfahren. Dein Geschichte beim Griechen ist einfach der Knaller. Ich kenne es nur zu gut. Vielleicht lässt einen die Kombi aus Zaziki und Fladenbrot dem Alkohol noch willenloser werden! Ich befürchte es, denn auch mir ist der Ouzo schon zum Verhängnis geworden. Ein teuflisches Zeug, aber da kann ich dir denke ich nichts vormachen, das man aber auch nicht schlauer wird denke ich mir immer ;-). In der Umkleidekabine wäre ich zu gerne dabei gewesen 😉 aber vielmehr interessiert mich die tolle Kombi aus Filoteig und Käsekuchen – und diese Bilder einfach traumhaft.
    Dir noch einen tollen Sonntag!
    Liebe Grüße
    Tanja

    • Hallo Tnja,
      jetzt wäre mir doch fast dein lieber Kommentar durchgeflutscht 🙁 Danke Dir!
      Ja, ja, das war schon ein ganz besonderes Erlebnis… Aber den Kater habe ich gut überstanden und jetzt sind nur noch die Erinnerungen an einen tollen Abend mit viel Fladenbrot, Zaziki und Ouzo da 🙂 Schon ein fieses Zeug, dieser Ouzo… quasi habe ich mir die Erinnerungen an die Umkleide-Aktion mit dem Ouzo weggetrunken!
      Danke dir auch für das Kompliment über die Bilder! Ich kämpfe ja nach wie vor mit dem Wetter und da passt so ein ratz-fatz Kuchen perfekt, wenn sich doch eine entspannte Fotografiergelegenheit ergibt 🙂
      Liebste Grüße sendet Dir,
      Sandra

  4. Oh Himmel ich hab vor Lachen mal wieder Tränen in den Augen 😉 Ich bin ja auch so ein Spezialist wenn es um Brot geht, kann auch nur sehr schwer meine „Griffel“ davon fern halten und wenn sich dann noch, dass ein oder andere Glas Wein dazugesellt, ist es total um mich geschehen….
    Aber dein Käsekuchen sieht wirklich total klasse aus, erinnert mich irgendwie an eine Sonnenblume 😉
    Herzliche Grüße
    Natascha
    PS: solltest du mal wieder einen „Abstecher“ nach Stuttgart machen, dann erkläre ich mich nur zu gerne bereit deine Kuchen bei mir aufzubewahren 😉 😉

    • Hallo Natascha!
      Wie? Wir waren in deiner Nähe? Irgendwann starte ich eine Deutschlandtour und klappere peux a peux meine liebsten Bloggerfreundinnen ab. Kann ich mir sehr lustig vorstellen! Bestimmt komme ich dann mit 10 Kilo mehr auf den Rippen nach Hause – vor lauter Kuchen, Brotvarianten und Alkohol 🙂
      Das mit dem Brot ist echt so, dass man es sich in dem Moment schön redet („ich brauche ja eine Grundlage, wenn ich was trinke“) und man sich erst dann bremst, wenn man nichts mehr essen kann …
      Ich grüße dich ganz lieb von unterhalb der Weißwurst-Grenze,
      Sandra

  5. Das klingt nach einem unheimlich schönen Abend mit einem unschönen Erwachen 😉
    Nie wieder Alkohol ist auf jeden Fall ein guter Vorsatz. Ich trinke selbst auch kaum und bin nach solchen Feiern immer deutlich fitter als der Rest.

    Nichtsdestotrotz sieht der Aprikosenkuchen herrlich aus! Mit Filoteig hab ich noch nie was gemacht, aber an sowas könnte ich mich mal rantrauen 🙂

    Liebe Grüße
    Carolin

    • Hi Carolin,
      eigentlich heißt es ja: wer feiern kann, kann auch arbeiten. Umso mehr war ich froh, dass ich wenigstens am Folgetag frei hatte 🙂 Den Vorsatz „nie wieder Alkohol“ habe ich schon mit einem Gläschen Weißweinschorle gebrochen… Normalerweise trinke ich auch nicht viel – vielleicht hauen einen dann solche Abende wie letzten Mittwoch so aus den Latschen 🙂
      Und den Kuchen kann ich dir absolut als Filoteig-Premiere empfehlen!
      Liebste Grüße zurück,
      Sandra

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