Hase im Glück

Brioche

Dialog mit einem etwas eigenwilligem Gebäck … oder
… bei dem Wetter könnte ich auch meinen Kopf hängen lassen //

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„Na ihr kleinen Scheißerchen. Jetzt gebt mal alles!“ – „Jaaaa, so ist gut!“ – „Hilfe, was macht ihr mit eurem Köpfchen?“ – „Hoch halten, hoch halten – warum geht das so auf?“ – „Ihr wolltet doch nieder geboxt werden…“ – „Oh, nicht so traurig schauen, ich schimpfe auch nicht weiter, versprochen!“
Keine Sorge, ich drehe nicht völlig am Rad… ich habe euch nur kurz an meinem „Dialog“ mit den Brioches, die ich diese Woche gebacken habe, teilhaben lassen. Später, als ich sie im Mund hatte und sie sich sicher gefühlt haben, haben sie mir zugeflüstert, dass sie auch kein graues Winterwetter mögen und deshalb die Köpfe eingezogen haben. Lag also weder am Rezept, noch an mir, puhhhh.

Wie ihr unschwer erraten konntet, habe ich Brioches gebacken. Mein erstes Mal vis-a-vis mit diesen niedlichen kleinen aber auch sehr eigenwilligen Teilchen. Ich finde, dass meine Brioches einen Charakterkopf haben und da auch ich kein graues Winterwetter mag, finde ich sie und ihren „Gesichtsausdruck“ wunder wunder schön. Man sollte sich von der Vorlage von Cynthia Barcomi verabschieden und dann seine eigenen Brioches feste ins Herz schließen – perfekte Menschen sind mir auch nicht ganz geheuer.

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Dennoch muss ich zugeben, dass ich, als ich das Rezept das erste Mal gelesen hatte, schon so etwas wie Respekt empfunden habe. Denn Hefeteig an sich kann nun mal recht eigenwillig sein. Da kann man mit noch so viel Liebe und Zuneigung am Werk sein – am Ende macht er doch das, wozu er Bock hat.
Apropos „mit Liebe und Zuneigung“ – wenn ich schon dabei bin, möchte ich euch auf einen kurzen virtuellen Ausflug in meine Küche mitnehmen. Nein, ich habe keine Kitchen Aid, sondern einen uralten Handmixer. Und… ich habe nur EINE (!!!)  Rührschüssel. Die hat irgendwann mal 0,99 € gekostet und tut es. Wenn ich Mehl, Zucker & Co. auf dem one-and-only technologischen Zubehör in meiner Küche, der digitalen Küchenwaage, abwiege, dann tue ich das in Müslischüsseln. Am Anfang musste ich noch mit dem Handy-Taschenrechner nachprüfen, ob 461 gr (= das Gewicht der Porzellan-Müslischüssel) plus 250 gr Zucker tatsächlich 711 gr auf der Waage anzeigen sollte. Mittlerweile bin ich aber durchaus geübt, was das Addieren krummer Zahlen angeht (für was der Blog alles gut ist…).

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Mit meinem Schüsselsammelsurium bin ich dann auch an die Brioches ran gegangen. Die Hefe-Wasser-Mischung wurde in einer – genau! – Müslischüssel angerührt. Für das Mehl und so wurde die Rührschüssel raus geholt. Und diese wurde dann zwischen dem Teig anrühren, gehen lassen, niederboxen und wieder gehen lassen immer wieder abgespült. Hat alles super geklappt.

Als ich dann den Brioche-Teig aus seinem Kühlschrank-Bettchen, in dem er die Nacht verbracht hat, heraus geholt habe, war ich schon ein bisschen aufgeregt. Ganz ganz sanft wurde er weiter verarbeitet und ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schön sind sie geworden, oder? Sie schreien förmlich nach Marmelade, Nutella oder einfach nur Butter und wollen am besten noch warm in den Mund wandern. Meine kleinen Brioches bekamen einen Klecks selbst gemachte Himbeer-Marmelade verpasst. (Tiefgefrorene Himbeeren + Zucker + Cassis, der noch von den Linzer Plätzchen übrig geblieben ist, … super lecker!  Das Rezept werde ich veröffentlichen, wenn es wieder frische Himbeeren gibt – dauert also leider noch etwas…).

Was kann ich sonst noch zu meinen Brioches sagen? Trotz verhältnismäßig krummer Köpfchen waren es bei mir statt der angegebenen 12 Stück ganze 16 Stück. Ich finde die Größe super und bin der Meinung, dass die Teilchen einiges auf einem Frühstückstisch hermachen.
(Rezept gefunden unter valentinas-kochbuch, nach einer Vorlage von Cynthia Barcomis Backbuch „I love Baking“)

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Zutaten Brioches (für 1 großen Laib oder 12+x Brioches in Muffingröße)
Für den Teig
35 g frische Hefe
3 EL lauwarmes Wasser
2 TL Zucker
4 Eier
125 ml lauwarme Milch
535 g Mehl (zusätzlich etwas Mehl zum Kneten)
65 g Zucker
1 ¾ TL Salz
180 g Butter, kalt, gewürfelt
Für die Glasur
1 Ei, verschlagen
1 TL Wasser

Zubereitung Brioches
Hefe zerbröseln, mit Wasser und Zucker vermischen und 10 Minuten ruhen lassen.
In der Zwischenzeit in einer Rührschüssel Mehl, Zucker und Salz vermengen. Die kalte Butter zu der Mehlmischung geben und das ganze mit den Fingerspitzen verreiben bis grobe Krümel entstehen.
Nach 10 Minuten Eier und Milch zu der Hefemischung geben und kurz mit einem Schneebesen durchrühren, dann die Hefe-Milch-Mischung zu der Mehl-Butter-Mischung geben. Den Teig mit den Knethaken eines Handrührgerätes mindestens 3 Minuten durchkneten. Dann den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und weitere 5 Minuten mit den Händen kneten.
Den Teig in eine saubere Rührschüssel legen, mit einem feuchten Geschirrtuch zudecken und 2 Stunden an einem nicht zu warmen Ort gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
Nach den 2 Stunden den Teig nieder boxen, die Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben und den Teig darauf legen. Den Teig flach drücken (nicht kneten!) und wie ein Handtuch falten (ggfs. die Hände mit Mehl bestäuben, wenn der Teig zu klebrig ist). Entweder zurück in die Rührschüssel legen und noch einmal 2 Stunden vor der Weiterverarbeitung gehen lassen oder in Frischhaltefolie einschlagen und über Nacht in den Kühlschrank legen. Wenn man ihn über Nacht lagert, darauf achten, dass er vor der Weiterverarbeitung etwas außerhalb des Kühlschranks ruht, damit er Zimmertemperatur erlangt.

Ofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen.
Für die Glasur Ei und Wasser vermischen.
Muffinformen ausbuttern. Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben und den Teig darauf legen. 60 g schwere Teigstücke für die untere Hälfte der Brioches abmessen und zu Kugeln formen. Weitere 20 g für den tête (Kopf) abwiegen und kegelförmig rollen. Die große Kugel in die Muffinform setzen, ein fingergroßes Loch in der Mitte bohren und das zweite Stück Teig mit der Kegelspitze nach unten im Loch platzieren. Mit allen Teigstücken so verfahren.
30 Minuten gehen lassen. Mit der Eierglasur bestreichen.
Brioches in 15—20 Minuten goldbraun backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

4 thoughts on “Brioche

  1. Oooh du hast mich gerade an meine Liebe für Brioche erinnert (ich habs ewig nicht mehr gegessen) *_* Vielleicht probiere ich das auch mal aus, auch wenn es sich so ahört als wäre es nicht das einfachste, was man in der Küche produzieren kann 😀

    • Sag mal Bescheid wie es geworden ist. Es war wirklich völlig unkompliziert und die Dinger schmecken wirklich wahnsinnig lecker.
      Tausend Grüße,
      Sandra

  2. Oh, wie toll! Ich liebe Brioche! Ich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und freue mich hier gelandet zu sein!

    Super leckere Rezepte und tolle Fotos noch dazu! Das hier wird jedenfalls direkt mal gespeichert! 😉

    Viele Grüße, Ally

    • Hi Ally,
      hach, schön, dass es dir hier gefällt 🙂 .
      Die Brioches sind super lecker – aber noch toller finde ich es fast, wie die Wohnung riecht, wenn sie im Backofen vor sich hinbacken 😉 .
      Liebe Grüße, Sandra

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