Über Dichter, Patienten und Pinguine … oder
… Lachse haben es auch nicht leicht //

Gibt es für Euch auch Filme, die in Euch einen wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben? Ich meine damit jetzt nicht Lieblingsfilme, die man sich immer wieder ansehen kann, sondern Filme, die man in einer bestimmten Lebensphase angeschaut hat und die man seitdem mit dieser Phase verbindet. Für mich gehören unter anderem die folgenden Filme hierzu:

„Der Club der toten Dichter“ (1989). Ich war zarte (?), pubertierende (!!!) 13 Jahre alt, als ich den Film mit meinen ebenso pubertierenden Freundinnen im Kino sah und konnte die Sinnkrisen der Jungs natürlich total nachvollziehen. Hach, wie oft war ich kurz davor, mich auf einen Stuhl zu stellen und „Oh Captain my Captain“ zu rufen… (habe ich aber nicht, denn bis zu meinem 19ten Lebensjahr war ich nämlich – kaum zu glauben – absolut introvertiert).

„Der Englische Patient“ (1996), der just zu einem Zeitpunkt erschien, zu dem ich höllisch an Liebeskummer litt. In Liebeskummerphasen ist man ja eh schon sehr anfällig für Liebesfilme  – der Englische Patient hat mir den Rest gegeben. Kurz: ich blieb ganze 10 Minuten nach dem Abspann noch im Kino sitzen, um irgendwie meine Heulkrämpfe in den Griff zu bekommen („Graf László Almásy kam zu spät – *heul* – Katharine liegt tot in der Höhle- *heul* – er fliegt mit der Toten im Cockpit über die einsame Wüste – *heul* ).

Ja, und dann gab es da noch „Die Reise der Pinguine“ (2005): hier litt ich auch unter Liebeskummer, der sich aber von dem 1996-er Liebeskummer dahingehend unterschied, dass er erwachsener geworden ist  (also eher die Frage „wird es jemals DEN EINEN für mich geben?“ statt „warum meldet er sich nicht?“). Naja, auf alle Fälle hatte es mich nachhaltig berührt, wie treu sich die Pinguine sind und viel diese Tierchen auf sich nehmen, um ihren Nachwuchs zu sichern. (Wenn man den Pinguinen nicht Menschenstimmen gegeben hätte sondern es bei einer ganz normalen Tierreportage belassen hätte, hätte ich bestimmt auch hier geheult.)

Wie ich jetzt auf das ganze komme? Alsooooo… Anfang der Woche war ich auf einem kleinen aber feinen Bloggerevent. Der Grund war der, dass am 15. Mai die diesjährige Lachssaison begonnen hat und eingeladen hatte Bart van Olphen, Gründer der Marke Fish Tales, unter welcher man eine Vielzahl leckerer, nachhaltiger Fischprodukte mit MSC-Siegel findet. Der niederländische Chefkoch und Fischexperte arbeitet eng mit Jamie Oliver zusammen und hat sich in einer Vielzahl von Reisen selbst davon überzeugt, wer wo und wie die unter Fish Tales angebotenen Fische fischt.

Ich bin ja immer wieder von Menschen beeindruckt, die mit einer unglaublichen Leidenschaft ihre Sache verfolgen und muss sagen, dass Bart ein sehr charismatischer und authentischer Mensch ist, der einen buchstäblich mit seiner Fisch-Passion mitreißt (außerdem kann er auch sehr gut kochen, wovon wir uns an dem Nachmittag selber  überzeugen konnten). Wenn Ihr mal Bart in action sehen wollt, dann klickt Euch einfach HIER hin auf seinen Youtube-Kanal.

Wo war ich? Ach genau, bei der „Reise der Pinguine“ (sorry, ich schweife mal wieder ab). Neben ganz vielen anderen wirklich interessanten Fakten rund um das Thema nachhaltiger Fischfang ist Bart auch näher auf das Thema „Alaska Wildlachs“ eingegangen und irgendwie hat mich das an „Die Reise der Pinguine“ erinnert.
So wird der von Fish Tales angebotene geräucherte Keta-Wildlachs am Yukon Fluss in Alaska geboren. Nach ein paar Monaten macht er sich über den Fluss in Richtung Meer auf, was bis zu drei Jahren dauern kann. Im Salzwasser angekommen, frisst er sich dann ein paar Jahre voll und schwimmt danach den Yukon wieder viele tausend Kilometer flussaufwärts zurück.

Neben der Tatsache, dass es viele Raubtiere wie Bären und Seeadler auf die gut genährten Lachse abgesehen haben, müssen sie Wehre und Wasserfälle hinauf schwimmen (bzw. springen, echt!) und viele andere Hindernisse überwinden. Das wirklich skurrile an der ganze Geschichte ist jedoch, dass sie auf der gesamten Rückreise nicht nur ständig ums Überleben kämpfen, sondern darüber hinaus auch nichts mehr essen. Ist das nicht unglaublich?
Am Ende der Reise kommen die Lachse nach den ganzen Jahren des Umherschwimmens genau dort wieder an, wo sie geboren wurden, sie legen ihre Eier ab bzw. befruchten abgelegte Eier, bewachen sie noch ein bisschen und sterben dann vor Erschöpfung. Was eine Geschichte!

Um zu verhindern, dass neben der natürlichen Auslese der Fluss nicht auch ni von Menschen leer gefischt wird, unterstützt Bart mit Fish Tales die Yup’ik Eskimo Gemeinschaft, die am Yukon Fluss lebt und die mit kleinen Fischerbooten auf eine nachhaltige und traditionelle Art und Weise die Lachse fischt. Nur diese Lachse werden als Fish Tales Produkte angeboten und somit wird sicher gestellt, dass genug Lachse zu ihren Laichplätzen zurück gelangen und sie sich somit auch weiterhin vermehren können.

Zugegeben: Lachse sind nicht so niedlich wie Kaiserpinguine und ich habe bei meiner Recherche auch keine großen Lachs-Love-Stories gefunden, aber die Geschichte hinter den Wildlachsen lässt mich die orangen, eingeschweißten Scheiben im Kühlregal schon mit anderen Augen sehen. Irgendwie finde ich jetzt noch mehr, dass der Lachs es verdient hat, dass man ihn besonders genießt und dass man statt auf Masse und Preis auf seine Qualität achten sollte.

Ja, und deshalb habe ich mir mit dem Wildlachs von Fish Tales einfach eine Luxusstulle gemacht, in der der Lachs die Hauptrolle spielt. Ich habe ein leckeres Walnuß-Ciabatta gekauft, dieses dick mit Lachs, Rucola und einer Sauce aus Joghurt, Kapern, Ei, Senf und Kräutern belegt und das ganze dann dekadent gefrühstückt (so um 11 Uhr Vormittags, weil das Baby mir vorher keine Zeit gelassen). Hach, was war das lecker! Danke Bart!

P.S. Vielen Dank an Bart’s Fish Tales für die Einladung und an Elbfische für die nette Abstimmung im Vorfeld. Es hat mir unheimlich Spaß gemacht, mehr zum Thema Lachs zu erfahren.
P.P.S. Der Vollständigkeit halber: ich wurde zu dem Event eingeladen – meine Meinung bleibt davon selbstverständlich unbeeinflusst.
P.P.P.S. Das war das erste Blogevent für die kleine Maus! Während der zwei Stunden hat sie bis auf zwei klitzekleine Ausnahmen friedlich in der Tragehilfe geschlafen. Ein Fleck grüne Sauce auf dem Tragetuch hat mich noch tagelang an das schöne Event erinnert.

Ciabatta Sandwich mit Lachs & Joghurt-Kräuter-Ei-Sauce

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Zutaten Joghurt-Kräuter-Ei Sauce 1 St Ei 0,5 St Bio Zitrone 3 Stiele Petersilie glatt 3 Stiele Dill 2 Stiele Minze 125 g Naturjoghurt 3,5 % Fett 1 Tl Dijon Senf 1 El Kapern 1 El Haselnüsse, gemahlen etwas Salz etwas Pfeffer Sandwich 1 St Ciabatta 100 g Rucola 100 g Geräucherter Wildlachs (z.B. von Fish-Tales) etwas Olivenöl Portionen

Zubereitung

1. Das Ei ca. 10 Minuten hart kochen, pellen und klein schneiden.
2. Die Bio Zitrone heiß waschen und die Schale abreiben.
3. Die Kräuter waschen, trocken schütteln, die Blätter von den Stielen zupfen und klein hacken.
4. Das Joghurt mit dem Ei, den Zitronenzesten, den Kräutern, dem Senf und den Kapern vemischen (ggfs kurz mit dem Stabmixer). Die gemahlenen Haselnüsse einrühren, sodass die Konstenz etwas fester wird. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
5. Den Rucola waschen und trocken schleudern.
6. Das Ciabatta in vier Teile teilen und aufschneiden. Auf die untere Hälfte etwas Olivenöl träufeln. Darauf den Rucola, dann den Lachs und abschließend die Sauce darauf geben.

www.haseimglueck.de

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