Hase im Glück

Garnelen mit Raki, Tzaziki & Pfannen-Fladenbrot

Buch-Rezension „KochDichTürkisch: MEZEler“ … oder
… Ich stehe vor ein paar Luxusproblemchen //

haseimglueck.de Rezept, Garnelen Tzaziki Fladenbrot 1
Heute habe ich eine Premiere bei mir auf dem Blog, denn ich stelle euch zum ersten Mal ein Kochbuch vor. Das Buch liegt bei uns schon seit ein paar Monaten jederzeit griffbereit in der Küche und ich freue mich, euch endlich etwas über „MEZEler“* erzählen zu können. Dass das eine mittelgroße Herausforderung ist, habe ich im Vorfeld der Beitrags-Erstellung gemerkt, denn ich stehe vor zwei Luxusproblemchen…

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Wie der Titel es erraten lässt, geht es in dem Buch um „Meze“ (ausgesprochen: meseh). Das sind kleine Köstlichkeiten aus der türkischen Küche, die sowohl als Vorspeise, Snack, Beilage oder als Hauptspeise zubereitet werden können. Je mehr Meze auf dem Tisch stehen, umso besser, denn man kann sie kalt und warm essen, somit stundenlang im Kreise von Freunden und Familie zusammen sitzen und eine entspannte schöne Zeit verbringen (ohne ständig zwischen Gästen und Küche hin und her rasen zu müssen). Was daran das „Problemchen“ ist? Ich möchte euch einen Eindruck von einer Meze-Tafel vermitteln und das geht nur mit mehr als einem Rezept …  aber wir sind doch nur zu zweit… und eigentlich will ich mindestens 10 Meze zubereiten … hiiilfeeee …

„Problemchen“ 2 sieht so aus, dass ich nicht komplett unbefangen bin. Ich kenne die Autoren Orkide und Orhan Tancgil seit über fünf Jahren und habe ihre Leidenschaft und Begeisterung für das Kochen und die türkische Küche schon lange, bevor ich im Traum daran gedacht hätte, dass ich selber mal einen Foodblog mein eigen nennen würde, bewundert. Auf ihrem Blog KochDichTürkisch veröffentlichen Orhan, Orkide mit der Unterstützung von ihrer Familie und ihren Freunde seit vielen Jahren tolle türkische Rezepte, selbstironische Beiträge zur „Lebenswelt Almanya“ und Updates zu ihren Veranstaltungen. Es ist toll mitzuerleben, wie aus einem persönlichen Herzensprojekt so etwas Großes werden kann!

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Wie ihr ja wisst, leben der Mann und ich in einem türkisch-deutschen Haushalt und im Zuge der „es könnte was Festeres werden, wir stellen den anderen mal den eigenen Freunden vor“- Phase habe ich Orkide und Orhan getroffen. Damals waren die beiden noch nicht verheiratet und hatten auch noch nicht ihre süßen beiden Töchter. Ich habe mich sofort bei den beiden wohl gefühlt! Ganz großes Kino war ihre rauschende Hochzeit – die erste türkische Hochzeit, die ich miterleben durfte.

Was ich von dieser Hochzeit mitgenommen habe: es wurde bereits vor der Eröffnung des Abendessens ausgelassen getanzt, ich vertrage Raki nicht so wie ein Mann (eine etwas schmerzhafte Erfahrung…v.a. am Tag danach…), bei türkischen Hochzeiten kein trägerloses Kleid, das nicht 100%ig sitzt, tragen, da es leicht beim Schultern-shaken rutschen könnte (rein theoretisch natürlich). Ja, es war ein rauschendes Fest mit einem super entspannten Brautpaar. Und so komme ich jetzt direkt zu dem Buch, denn darin stecken 100% Orkide und Orhan.

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Das Buch allgemein
Das Buch selber umfasst 180 Seiten mit über 90 Rezepten. Es ist in sechs Rubriken aufgeteilt: Meze … aus der Taverne, … aus der Ägäis, … zu türkischem Wein, … für Zuhause, … als Begleitung zum Grillen und … aus dem Nahen Osten. Jedes Kapitel beinhaltet einen Einleitungstext, der sehr informativ und herzlich beschreibt, um was es in dem Kapitel gehen wird und einem so die türkische Lebensart näher bringt. Die Aufmachung und die Fotos des Buches ist sehr persönlich gehalten. Keine künstliche Studioatmosphäre, sondern Eindrücke von einer Meze-Tafel, an die man sich sofort gerne mit dran setzen möchte.

Die Rezepte
Jedes Rezept wird auf zwei Seiten vorgestellt. Neben einer großen Rezeptabbildung erfährt man mehr zum Hintergrund des Rezeptes und erhält wertvolle Tipps . Dank einer übersichtlichen Grafik bekommt man einen schnellen Überblick über den Schwierigkeitsgrad des Rezeptes, die Vorbereitungs- und Zubereitungszeit, die Portionen-Angabe und mit was sich das Gericht besonders gut kombinieren lässt. Toll finde ich, dass auch die vegetarischen und veganen Rezepte gekennzeichnet sind.
Die Gerichte beinhalten weitestgehend keine aufwendigen Zutaten (entweder bekommt man sie in einem türkischen Supermarkt oder man findet alternative Zutaten im deutschen Supermarkt). Die Zubereitung ist leicht verständlich beschrieben und einige Rezepte enthalten einen QR-Code, der direkt zu dem jeweiligen Rezeptvideo, welches einem anschaulich Schritt für Schritt die Rezepterstellung erklärt, führt.

Die Rezeptauswahl
Jeder Meze-Liebhaber (und der der es werden möchte) bekommt einen tollen Überblick über eine große Auswahl kalter und warmer, sowie herzhafter und auch süßer Meze. Das einzige, was mir persönlich fehlt, ist ein Überblick, der die einzelnen Rubriken gruppiert, sodass man mit einem Blick eine Übersicht von zum Beispiel allen Dips erhalten kann. Auf der anderen Seite ist das auch wieder gut so wie es ist, denn je häufiger man das Buch durchblättert, umso mehr wird man inspiriert, unterschiedlichste Meze miteinander kombinieren zu wollen (Ihr erinnert euch an „Problemchen“ 1).

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Fazit
Nachdem das erste KochDichTürkisch Buch „SOFRAlar“ einen festen Platz im Haushalt meiner Mutter gefunden hat (und es wie ein Wander-Buch auf ihrer Arbeit herum gereicht und alles rauf und runter nachgekocht wurde), werde ich „MEZEler“ nicht rausrücken. Das bleibt hier, denn ich möchte noch viele weitere Rezepte aus dem Buch nachkochen. Gerade jetzt, wo das Wetter (hoffentlich) wieder schöner wird, kann ich es kaum erwarten, Meze mit in den Biergarten zu nehmen. Kurz: „MEZEler“ ist ein sehr gelungenes Kochbuch, das Lust auf Sommer, Süden, Grillen und Genuss macht (und das schreibe ich jetzt nicht, weil ich ein bisschen befangen bin).

Für meine kleine Meze-Tafel habe ich einen Mix aus einer warmen und kalten Meze vorbereitet. Es gibt gebratene Garnelen mit Raki, türkischen Tzaziki und als Beilage bzw. zum Schüsselchen-sauber-machen  kleine Fladenbrote aus der Pfanne, .
(*Das Buch „MEZEler“ wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an Orkide und Orhan. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst und bleibt meine eigene – die Rezepte habe ich leicht adaptiert).

!!! Afiyet olsun !!! (= Guten Appetit, bzw. auf bayerisch „An Guàdn“)

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Gebratene Garnelen mit Raki (4 Portionen)
Zutaten Gebratene Garnelen mit Raki
8 große Garnelen
3 Lauchzwiebeln
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 große Tomaten
1 Schuss Raki
120 ml Fischbrühe
5 Stängel Dill
5 Stängel glatte Petersilie
2 Stängel Basilikum
Salz, Pfeffer

Zubereitung Gebratene Garnelen mit Raki
1 Liter Wasser aufkochen. Die beiden Tomaten in eine Schüssel legen. Das kochende Wasser über die Tomaten gießen, eine Minute warten, dann die Tomaten mit einem Löffel aus dem Wasser nehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Die Pelle von den Tomaten ablösen und das Tomatenfleisch würfeln.
Die Garnelen waschen, die Schale entfernen, mit einem Messer am Rücken einschneiden und den Darm entfernen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Garnelen darin anbraten bis sie eine leicht rötliche Farbe annehmen und aus der Pfanne nehmen.
Die Lauchzwiebeln waschen und in feine Ringe schneiden. Zwiebel und Knoblauch häuten und klein würfeln. Lauchzwiebeln, Zwiebel- und Knoblauchwürfel in etwas Olivenöl leicht anbraten. Die Tomatenwürfel und den Schuss Raki dazu geben und das ganze c.a. 3 Minuten köcheln lassen. Mit der Fischbrühe ablöschen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und alles ca. 10 Minuten auf geringer Hitze einköcheln lassen.
Dill, Petersilie und Basilikum waschen, trocken schütteln, die Blättchen von den Stängeln zupfen und klein hacken. Die Temperatur der Herdplatte ausstellen, die Garnelen und Kräuter in die Tomatensauce geben, und weitere 5 Minuten auf der Restwärme ziehen lassen.

Türkischer Tzaziki (2-4 Portionen)
Zutaten Türkischer Tzaziki
250 g Sahnejoghurt (10% Fett)
5 EL Milch
2 kleine Gurken
1 Knoblauchzehe
5 Stängel Dill
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
1 Prise Chiliflocken

Zubereitung Türkischer Tzaziki
Den Joghurt und die Milch in einer Schüssel verrühren. Gurken waschen und fein würfeln. Knoblauch abziehen und mit Hilfe einer Knoblauchpresse pressen. Dill waschen, trocken schüttel, die Blättchen abzupfen und klein hacken. Gurken, Knoblauch und Dill in die Joghurtmasse rühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Olivenöl beträufeln und Chilliflocken drüber streuen.

Kleine Fladenbrote aus der Pfanne (4 – 6 Portionen)
Zutaten Kleine Fladenbrote aus der Pfanne
7 g Trockenhefe
240 ml lauwarmes Wasser
125 g + 250 g Mehl
1,5 TL Olivenöl
1,5 TL Salz

Zubereitung Kleine Fladenbrote aus der Pfanne
Hefe in dem Wasser auflösen, 125 g Mehl darunter mischen und ca. 20 Minuten stehen lassen.
Olivenöl, Salz und ca. 2/3 der 250 g Mehl in eine Schüssel geben. Das Hefewasser dazu geben und alles kräftig kneten. Nach und nach das restliche Mehl hinzugeben und alles so lange kneten, bis man einen weichen Teig erhält (sollte sich wie ein Ohrläppchen anfühlen). Den Teig zu einer Kugel formen, mit etwas Olivenöl benetzen, mit einem Küchenhandtuch abdecken und ca. 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
Wenn sich das Teigvolumen verdoppelt hat, den Teig aus der Schüssel nehmen, noch einmal gut durchkneten und in 8 gleichgroße Stücke zerteilen. Die Stücke zu Kugeln formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit einem Küchenhandtuch abdecken und weitere 30 Min. ruhen lassen.
Den Backofen auf 40 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen, um später die fertigen Fladen darin zu lagern.
Die Teigkugeln auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 1 cm dick ausrollen. Weitere 5 Minuten ruhen lassen. Etwas Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und die Fladen nacheinander jeweils von beiden Seiten ca. 3 – 5 Minuten backen. Lieber häufiger wenden, damit sie nicht anbrennen. Die fertigen Fladenbrote im Backofen lagern und warm servieren.

8 thoughts on “Garnelen mit Raki, Tzaziki & Pfannen-Fladenbrot

  1. Huhu liebe Sandra,
    da habe ich doch glatt wieder was gelernt hier bei dir. Ich muss zugeben Meze kannte ich bisher noch nicht aber es hört sich sehr interessant und vielfältig an. Ich glaube da werde ich mich mal näher mit beschäftigen so gut wie das hier bei dir ausschaut kann es nur lecker schmecken!
    Und gut das du mich erinnerst, ich muss im Juni auch auf eine Hochzeit und trägerlose Kleider sehen zwar immer super schön aus aber sind nicht unbedingt tanztauglich 😉
    Hab noch einen schönen Tag
    Liebste Grüße
    Carina

    • Hi Carina,
      ja, finde ich auch interessant, dass man zwar Antipasti und griechische Vorspeisenteller kennt, aber so kleine herzhafte Häppchen null mit der türkischen Küche in Verbindung bringt. Ich hab mich auch königlich bei der Beitragserstellung amüsiert, weil ich statt dem richtig ausgesprochenem „meseh“ schön deutsch immer „metze“ gesagt habe und mein Mann kurz vor der Verzweiflung stand 🙂
      Ich glaube, die Trägerloses-Kleid-Problematik eint uns Mädchen alle miteinander – so ein Kleid muss echt 100% sitzen und das ist schwierig. Wenns zu eng ist, bekommt man Schnappatmung, wenns zu weit ist, rutscht es und man sieht auf den Bilder den BH… (so rein theoretisch) – sooo schade… 🙁
      Stürmische Grüße aus Bavaria sendet dir
      Sandra

  2. Das sieht ja wieder köstlich aus! Bei uns auf der Ecke gibt es ein persisches Restaurant und da heißen die kleinen Häppchen Mezze, aber mir war gar nicht bewusst, dass es das auch in türkischen Küche gibt, obwohl die sich ähneln. Ich liebe es ja, gaaaanz viele kleine Speisen auf dem Tisch zu haben – deswegen gibt’s bei uns ab und zu mal nen Tapas Abend. Aber das nächste mal wird’s ein Meer-Abend 🙂
    Liebste Grüße,
    Kimi

    • Hallo Kimi,
      jetzt ist mir fast deine Antwort „durch geflutscht“ 🙁 .
      Ich war ja nach dem Beitrag hoch motiviert über Ostern anzugrillen, aber das kann man ja bei dem Wetter sowas von knicken. Von dem her wird es weitere Meze Rezepte geben, wenn sich die Sonne dann doch mal entschieden hat zu bleiben.
      Ich finde es auch voll schön, wenn man viele kleine Dinge auf dem Tisch hat – mein Lieblingsteller ist so einer mit verschiedenen Kammern, in die man Oliven, Käsehäppchen, Cremes etc füllen kann. Dazu noch ein gutes Brot und mehr braucht man nicht, um mich glücklich zu machen 😉
      Tausend Grüße,
      Sandra

    • Hallo Martin,
      das freut mich sehr, dass dir das Rezept & der Beitrag gefällt.
      Und kann ich dir sagen: es schmeckt echt fantastisch!!!
      Viel viel Spass beim Nachkochen wünscht dir
      Sandra

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