Wie ich 10 Granatäpfel erlegt habe … oder
… was sich hinter „Krixli-Kraxli“ verbirgt //
Da bin ich schon wieder! Ich weiß, im Dezember war die Taktung meiner Blogbeiträge nicht besonders ausgewogen. Laaangeee Pause, dann zwei Beiträge aufeinander, laaangee Pausen, wieder zwei Beiträge… – ich gelobe Besserung für das kommende Jahr!
Gütig, wie ich bin, habe ich dann gleich mal drei Rezepte auf einmal in diesen Post gepackt. Immerhin möchte ich es Euch ersparen, gleich vier Tage in Folge Hasen-News zu bekommen (ok, so ganz selbstlos war das jetzt nicht – ich habe aktuell nicht die Muse, noch viele Beiträge vor Weihnachten zu veröffentlichen). Wenn Ihr Euch jetzt fragt „Drei Rezepte auf einmal? Wie kommt sie denn jetzt darauf? Ich dachte, die musste eine Zwangspause einlegen?“, dann muss ich wohl zugeben, dass das nicht meine Idee war und dass die Rezepte von mir schon vor einiger Zeit vorbereitet wurden.
Vor einigen Wochen haben sich nämlich ein paar Blogger überlegt, wie es wäre, wenn man sich gegenseitig Foodblogger-Wichtelpakete zusenden würde und ich fand die Idee super. Und habe zugesagt. Und das trotz einiger potentieller Handicaps. Weil:
A.) genau in den Momenten, in welchen ich mit Ansage jemandem etwas aus der Küche schenken möchte, häufig etwas schief geht, weil
B.) die auf den sozialen Kanälen geteilten selbstgemachten Verpackungen, Anhänger und DIY-Ideen mich, die Frau mit den zwei linken Daumen, einschüchtern und weil
C.) ich Linkshänderin bin und eine Sauklaue habe (wehe, hier kommentiert jetzt ein Linkshänder mit einer schönen Schrift –so etwas gibt es in meiner Welt nicht!). Hihi, das klingt echt wie eine Vorstellung bei den anonymen Nicht-Briefe-Schreibern: „Halloooo, ich heiße Sandra und *stotter* keiner kann meine Schrift lesen *heul*“ aber ohne Schmarrn, ich übertreibe nicht. Es soll tatsächlich Mitarbeiter von mir gegeben haben, die Wetten laufen hatten, wer zuerst die Kommentare von der Scheffin entziffern kann…
Ach, da kommt mir eine Geschichte für einen kleinen Exkurs in den Sinn. Bei einem der ersten Dates mit dem Mann lag bei mir ein mit der Hand geschriebener Zettel rum (von denen gibt es nicht viele und anscheinend habe ich ihn beim Aufräumen übersehen – Ihr wisst schon, erster Eindruck und so). Nach einem Blick auf den Zettel rief der Mann erfreut aus: „Ahhhh!!! Bist Du auch in der Schule „Krixli-Kraxli“ genannt worden?“
Ich wollte schon schreien „Wie???? Auch???“, aber wie gesagt, bezüglich meiner Schrift braucht man nicht zu diskutieren. Auf alle Fälle ist der Mann AUCH Linkshänder und hat AUCH eine Sauklaue. Ist das nicht toll? Wieder mal 100% Übereinstimmung und große „Ahhhs“ und „Ohhhs“ beim Einchecken in Hotels, weil das wohl von der anderen Seite der Rezeption lustig aussieht, wie wir beide, linkshändig wie wir sind, da stehen und krampfhaft versuchen, leserlich zu schreiben.
Wo war ich? Genau, bei den Wichtelpaketen und meinem Horror, dass ich da ja schlecht eine mit dem Computer geschriebene Notiz reinlegen kann. Um mich abzulenken, beschäftigte ich mich deshalb zunächst mit der Frage, was außer der Karte mit ins Paket rein sollte.
Klar war für mich, dass irgendetwas mit Granatapfel dabei sein musste, denn in den habe ich mich dieses Jahr verschossen. Die ersten drei Granatäpfel für mein Gelee habe ich „entpult“ und die Kerne dann in den Mixer geworfen, weil ich das von meinem Monats-Smoothie so kannte. Aber das empfiehlt sich nicht für das Gelee-Kochen, da man schwer einen Schaum kochen kann (bzw. wenn man das macht, man nicht erwarten sollte, dass sich am Schluss ein klarer, schöner Gelee in den Gläschen befindet).
Also habe ich die eine Hälfte der restlichen Granatäpfel auf der Zitronenpresse ausgepresst (Leute, wenn Ich Ihr das macht, dann lasst Euch von Muddi gesagt sein: zieht euch einen Ganzkörperanzug an! Ich hatte sogar Spritzer im Gesicht – fragt den Mann!).
Die andere Hälfte habe ich dann wieder „entpult“, mit dem Kartoffelstampfer in einer Schüssel klein gestampft und das ganze durch ein Sieb gegeben. War sehr meditativ, aber auch nicht weniger klamotten-schonend. Dafür finde ich, dass das Gelee (man kann sowohl „das“ als auch „der“ Gelee sagen – habe ich im Duden gecheckt!) nicht nur einen bleibenden Eindruck in der Küche und auf den Klamotten sondern auch auf dem Gaumen hinterlässt. Kurz: es lohnt sich!
Das zweite Wichtelgeschenk sollte etwas mit „Wumms“ werden und die Wahl fiel auf den Klassiker Mango Chutney (weil die Zeit knapp wurde und mir das Rumexperimentieren etwas zu riskant erschien, entschied ich mich gegen ein fancy Chutney). Das Chutney schmeckt total lecker als Butterersatz zwischen Brot und Käse!
Last but not least habe ich mich für eine Frühstücksalternative zu „Brot-mit-Granatapfel-Gelee“ entschieden, und zwar für eine Lebkuchen Granola. Ich war mir kurz unsicher, ob man sie verschenken kann, weil ich die Nüsse „etwas“ zu lange geröstet hatte, aber sowohl die House No. 15–Bewohnerin Tanja als auch meine Mutter haben mir im Selbstversuch in meiner Küche bestätigt, dass das Knuspermüsli schmeckt.
Meine Mutter war sogar so begeistert, dass sie diese Woche als kleines Vorweihnachtsgeschenk ein halbes Kilo des Knuspermüslis bekam. Ja, ich würde sagen, ich war im Granola Flow (außerdem riecht es dann in der ganzen Wohnung so toll!).
So, nachdem alles fertig war, setzte ich mich an den Tisch, klemmte meine Zunge zwischen die Zähne auf der linken Seite und schrieb konzentriert meine Karte. Wäre auch schön geworden, wenn ich nicht einen Gelschreiber von Aldi benutzt hätte und mit meiner linken Hand meinen in Schönschrift (*räusper*) auf die Karte gebrachten, jedoch noch nicht getrockneten, Text sofort verwischt hätte. Ja, Marc von Bake to the roots, das ist die Geschichte hinter dem Paketchen, das die Firma bei Dir im EG angenommen hat, Dir aber nicht Bescheid gegeben hat!
Und Wichteln wäre nicht Wichteln, wenn ich leer ausgegangen wäre. Ich war ja in der Woche, als das Paket ankommen sollte, krank geschrieben und schon etwas enttäuscht, als der Briefträger bis Freitag nur Päckchen für die Nachbarn vorbei brachte. Aber dann war Samstag und, juhuuu, ich hielt ein Paket von der lieben Indra, aka Lixie von dem Blog Photolixieous, in den Händen. Was eine Freude!
Ich packte das Päckchen aus, habe mich tierisch gefreut, ein Foto mit dem Handy gemacht, um mich direkt bei Indra zu bedanken und später habe ich noch ein paar Eindrücke mit „der guten Kamera“ festgehalten. Dann wurden genüsslich die Paketinhalte vernichtet.
Dadurch, dass ich eh schon recht viel geschrieben habe, gehe ich jetzt nicht weiter auf das Malheur des Monats ein… Fakt ist, dass ich von Dienstag auf Mittwoch mitten in der Nacht (es war so 3:48 Uhr) aufgewacht bin und mir ein Gedanke durch den Kopf schoss, der da lautete: „Inmitten der aussortierten Fotos in iPhoto, die Du gestern gelöscht hast, waren auch die Fotos von Indras Paket. Und die hattest Du NICHT vorher exportiert“! Es folgten Schweißausbrüche und Herzrasen noch in derselben Nacht sowie eine Bekenner-Nachricht an Indra am nächsten Morgen.
Jaaaa, und deshalb zeige ich Euch hier eine Collage von Indras Paketinhalten (von Indra abgelichtet… wie man sieht… ist das nicht wunderwunderschön???), die allesamt super waren. Die Rezepte zu Indras Wichtelpaket findet Ihr übrigens HIER (von links nach rechts: Olivenöl mit Orange; bunter Vanillezucker, bunte Schokolade; Karamell mit Salz – die Marzipan-Orangen-Nester mit Baiser findet Ihr HIER).
So, jetzt lasse ich Euch mal weiter arbeiten, studieren, backen und basteln. Ist ein bisschen länger heute geworden, aber immerhin sind es drei Rezepte, da darf man schon mal etwas mehr schreiben, oder?
Übrigens weitere tolle Geschenk-Ideen aus der Küche findet Ihr ab heute auch auf diesen Blogs: Geschmacks Sinn, Photolixieous, MaLu’s Köstlichkeiten, Das Knusperstübchen, Bake to the Roots, Foodistas, Zimtkeks und Apfeltarte, Meine Küchenschlacht, Puhls Kitchen, Olles Himmelsglitzerdings, Chèvre Culinaire, Sias Soulfood, Kochkarussell, Das Küchengeflüster, Ich machs mir einfach
(Rezepte gefunden unter Tchibo (Granatapfel Orangen Gelee), lecker (Mango Chutney) & whatsforlunchhoney (Lebkuchen Granola) und hier und da leicht abgewandelt)
- Die Granatäpfel halbieren und mit Hilfe einer Zitronenpresse auspressen. (Alternative: die Kerne aus den Granatäpfeln puhlen, in einer Schüssel mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern und den Saft durch ein Sieb abschütten.)
- 1 Liter Granatapfelsaft abmessen.
- Die Gläser mit kochendem Wasser füllen, ausschütten und umgekehrt auf ein Küchenhandtuch stellen.
- Die Orangen heiß waschen, trocknen und die Schale mit einem Sparschäler dünn abreiben. Mit dem Granatapfelsaft in einen Topf füllen und den Gelierzucker dazugeben.
- Unter Rühren aufkochen und ca. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Gelierprobe machen (mit einem Löffel einen kleinen Klecks Gelee auf ein Tellerchen geben – wenn der Klecks schnell fest wird, ist der Gelee fertig).
- Das Gelee kochend in die heiß ausgespülten Gläser füllen und für ca. 5 Minuten auf den Kopf stellen. Dann wieder umdrehen und vollständig auskühlen lassen.
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Gläser (à 200 ml)
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- Mangos schälen und das Fruchtfleisch um den Stein herum entfernen. In kleine Würfel schneiden. Aprikosen ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Zwiebeln und Ingwer schälen - Zwiebelnfein würfeln, den Ingwer fein reiben. Koriander und Pimentkörner in einem Mörser grob zerstoßen. Sternanis und Kardamom ebenfalls im Mörser klein reiben. Chili waschen, längs aufschneiden. Kerne entfernen und die Schote fein hacken.
- Mango, Aprikosen, Zwiebeln, Ingwer, Essig, Zucker, alle Gewürze Chili und Salz in einen Topf geben. Aufkochen und unter gelegentlichem Rühren 20 bis 25 Minuten köcheln lassen. Ggfs noch mit Salz abschmecken.
- Die Gläser mit kochendem Wasser füllen, ausschütten und umgekehrt auf ein Küchenhandtuch stellen.
- Das Chutney kochend in die heiß ausgespülten Gläser füllen und für ca. 5 Minuten auf den Kopf stellen. Dann wieder umdrehen und vollständig auskühlen lassen.
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Portionen
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- Kardamomkapseln, Pimentkörner, Sternanis- und Koriandersamen in einem Mörser fein mahlen. Die Gewürze durch ein feines Sieb streichen. Mit dem Zimt, den gemahlenen Nelken, Muskat und dem gemahlenen Ingwer mischen.
- Backofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen.
- Cashew- und Walnusskerne grob hacken. Haferflocken, Nüsse und Kokosraspeln auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen und im vorgeheizten Backofen ca. 12 Minuten backen. Nach 6 Minuten durchrühren.
- In einem Topf das Kokosöl schmelzen, den Ahornsirup und die Lebkuchen Gewürzmischung unterrühren und kurz aufkochen lassen. Die Datteln entkernen und klein schneiden.
- Die gebackene Haferflocken-Nussmischung aus dem Backofen nehmen und die Temperatur des Ofens auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze runter stellen.
- Die Müsli-Mischung in eine Schüssel füllen, die Ahornsirup-Mischung drüber geben, die Datteln hinzu geben und kräftig verrühren, bis eine feuchte Masse entsteht.
- Die Masse auf einem Backblech verteilen und im Backofen 20 Minuten backen. Nach dem Backvorgang das Knuspermüsli auf dem Backblech mindestens 2 Stunden gut abkühlen lassen. In ein luftdichtes Gefäß füllen.
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Hmmmm. Dein Päckchen sieht superlecker aus. Es war eine schöne Aktion und so viele tolle Ideen sind zusammengekommen. ♥
Ich wünsche Dir und Deinen Lieben eine gemütliche Weihnachtszeit
Herzliche Grüße
Anita
Hallöchen Anita,
DANKEEEE Dir!!! Ich fand auch, dass es eine super schöne Aktion war und bin nach wie vor begeistert, was da an tollen Ideen zusammen gekommen ist.
Wenn man den Stempel „Foodblogger“ trägt, erwarten die Freunde schon fast, dass man etwas leckeres mitbringt – umso schöner fand ich es, dass ich auch mal ein kulinarisches Päckchen bekommen habe.
Ich wünsche Dir ein wundervolles Weihnachtsfest <3
Allerliebste Grüße sendet Dir,
Sandra
schöne Wichtelgeschenke hast du da gemacht- leckere Rezepte.
Ich bin Rechtshänderin mit einer Sauklaue, die ich manchmal selber nicht mehr lesen kann. 😉
Briefe mit der Hand schreibe ich nicht mehr – gibt ohnedies nur Beschwerden, dass man sie nicht lesen kann 😉 ….
Frohe Weihnachten, dir und deiner Familie und ein gutes Neues Jahr.
Liebe Grüße
Hannelore
Hallo Hannelore!
Danke Dir – die drei Geschenke sind zwar super unterschiedlich, aber dafür geht man auf Nummer Sicher, dass für jeden was dabei ist 😉
Du schreibst auch keine Briefe mit der Hand? Puhhh, das beruhigt mich echt! Ich finde, dass man eh viel mehr „sagen“ kann, wenn man Briefe tippt und alle happy sind (der Tipper, weil er sich nicht anstrengen muss & der Leser, weil er alles lesen kann).
Ich wünsche Dir auch ein wundervolles Weihnachtsfest und besinnliche Stunden!
Alles Liebe sendet Dir,
Sandra