Ein Brief an meine Hände … oder
… die Kürbissaison ist eingeläutet
An meine Hände: „Liebe Hände, ich wollte euch nur sagen: es tut mir leid! Es tut mir leid, dass ihr im Moment so geschunden ausseht. Ich werde ab jetzt mein Bestes geben, um euch in nächster Zeit etwas mehr zu schonen, versprochen! Bitte verzeiht mir, eure Sandra“
Vor kurzem blättere ich in einer Frauenzeitschrift und las ein Interview mit Bobbi Brown, der Gründerin der gleichnamigen Kosmetikfirma. Natürlich ist sie eine super Frau und bekommt alles perfekt und dabei entspannt unter einen Hut etc etc. Was mich aber nachhaltig beeindruckt hat ist, dass in ihrem Unternehmen eine Maniküristin arbeitet die dafür sorgt, dass sämtliche Büroangestellte (so stand es in dem Artikel, Anm. Sandra: auch die Männer?) gefeilte und gefärbte Fingernägel haben. Puhhhh, ich hielt die Zeitschrift in meinen Händen, schielte schuldbewusst auf meine Finger und fragte mich, wo die Maniküristin bei mir anfangen würde (oder ob sie sich überhaupt der Herausforderung Sandra-Hände stellen würde).
Seitdem mich das Kochfieber gepackt hat, strapaziere ich neben meiner täglichen Kalorieneinnahme nämlich auch enorm meine Hände. Momentan habe ich an der linken Hand eine fette Brandblase (seitdem liegen die Ofenhandschuhe griffbereit), die rechte Hand ist mit einem tiefen Schnitt gekennzeichnet (ja, Kuchengabeln sind scharf) und der Daumennagel ist gaaanz tief eingerissen (keine Ahnung, wie das passiert ist). Kurz, ein Desaster, meine Hände. Jedes Mal, wenn ich etwas aus meinen Hosentaschen nehmen will, erinnern mich meine Hände daran, wie schändlich ich sie behandele und ich sag mal: sie tun weh. So nehme ich mir vor, dass ich mich mal zur Abwechslung nicht dem Blog, sondern meinem wichtigsten Werkzeug, meinen Händen, widmen werde. Wie unpassend, dass ich heute meinen ersten Kürbis gekauft habe… Denn Kürbisschälen ist bei mir immer mit mindestens einem Schnitt verbunden. Ich habe schon so viele Kürbisse verarbeitet, aber die richtige Strategie wie ich die harte Schale abbekomme, habe ich bislang leider noch nicht heraus gefunden. Egal, ich verschiebe mein Maniküristinnen-Vorhaben auf morgen, hole ein großes Holzbrett, ein scharfes Messer und den Kürbis raus und denke mir „ran an die Klamotten, ist ja jetzt eh nicht mehr viel an meinen Händen zu verlieren. Außerdem arbeite ich ja nicht bei Bobby Brown sondern sorge mich ums Abendessen.“ Hach, wie schön man sich alles reden kann…
Und so stehe ich selig in der Küche, schnibbel vor mich hin und freue mich, mit meinem absoluten Lieblingsrezept die Kürbissaison und damit den Herbst einzuläuten. Kürbis kann ich in allen Varianten essen und das wird ganz gewiss nicht das letzte Kürbis-Rezept für dieses Jahr auf diesem Blog sein. Als Suppe, im Ofen gebacken, als Brei oder als Hauptfigur in einem italienischen Kürbis-Fenchel-Eintopf mit Pancetta. Denn da vereinen sich gleich zwei meiner Lieblingsgemüse in einem: Kürbis und Fenchel. Mit dem salzigen Pancetta und dem anderen Drumherum ist dieser Eintopf ein wahrer Seelen- und Fingertröster.
Zutaten Italienischer Kürbis Fenchel Eintopf mit Pancetta (4 Portionen):
750 g Hokkaido Kürbis
100 g Pancetta (in Scheiben)
2 Knoblauchzehen
2 rote Zwiebeln
1 Bund glatte Petersilie
1 Fenchelknolle
1/2 rote Peperoni
1 EL Fenchelsamen
100 ml Olivenöl
1 Dose geschälte Tomaten
Salz, Pfeffer
200 g Griechisches Joghurt
Zubereitung Italienischer Kürbis Fenchel Eintopf mit Pancetta
Kerngehäuse vom Kürbis entfernen. Kürbis schälen und in 2 cm große Würfel schneiden.
Pancetta in feine Streifen schneiden. Knoblauch und Zwiebeln abziehen und fein hacken. Petersilie waschen, trocken schütteln, Blättchen von den Stielen zupfen und fein schneiden.
Fenchel waschen, putzen, den Strunk keilartig herausschneiden, in Scheiben schneiden und anschließend würfeln. Peperoni waschen und fein hacken. Fenchelsamen im Mörser fein zerstoßen oder mahlen.
In einem Bräter Olivenöl erhitzen und den Speck darin anschwitzen. Zwiebeln, Fenchel, gehackten Knoblauch, Peperoni und Fenchelsamen zufügen und 5 Min. dünsten. Kürbis zufügen und untermischen, anschließend die Tomaten zufügen und dabei zerteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zugedeckt 10 Min. köcheln lassen.
Griechisches Joghurt mit Salz und Pfeffer würzen.
Petersilie zum Eintopf geben und mit dem Griechischen Joghurt als Dip servieren.
Wunderschöen Bilder die richtig appetit machen=) Sieht sehr fein aus!
Liebe Grüsse,
Krisi
http://excusembutitsmylife.blogspot.com
Danke Krisi! Ich finde deine Kürbis-Gnocci sehen absolut fantastisch aus! Das rezept kommt mit auf meine „Muss ich auch mal ausprobieren“-Liste :-).
Viele Grüße, Sandra
grandiose bilder! ich mag die art wie du fotografierst!
Danke Ina! Ich bin schon fleissig am Cookie-Rezept-Recherchieren 🙂
Übrigens: Ich finde deine „Let’s Cook Together“ Initiative super toll – allein was da für grandiose Kürbis-Rezepte zusammen gekommen sind, super!
Liebe Grüße, Sandra