Eine lange Radltour… oder
… wie ich außer einem Muskelkater ein neues Rezept mit nach Hause gebracht habe
Samstag, die Sonne scheint und von vor dem Haus hört man es rufen: „reitet mich aus!“. Das sind unsere Hollandräder, die mal wieder Auslauf brauchen und weil das Wetter passt, gewähren wir ihnen den Wunsch. Wir packen uns einen kleinen Rucksack und schwingen uns auf unsere Drahtesel – ich auf meine Gazelle mit 3 Gängen, der Mann auf sein gefühlte 40 kg schweres Stahl-Hollandrad (extra für ihn zusammengestellt, weil 1,96 m große Männer noch lange nicht auf jedes Rad passen aber immerhin mit 5 Gängen). So cruisen wir dann an der Isar Richtung Süden entlang und genießen die Natur.
Je weiter wir uns von München entfernten, umso spärlicher wurde die „normale Fahrrad“-Dichte. Päarchen im gleichen super-duper Radoutfit auf teueren (so erschien es mir) Mountainbikes überholten uns und bei der ersten ernsthaften Steigung wurde uns bewusst, warum sie keine Hollandräder hatten. Puh, es war hart. Und je weiter wir ins Voralpenland gelangten umso härter wurde es. Ich beschloss irgendwann, dass man die Landschaft auch Fahrrad-schiebend genießen kann…
Als irgendwann ein Schild Richtung Kloster Schäftlarn führte, war das fast ein Gefühl, als würde hinter der nächsten Ecke eine Punica-Oase auf uns warten (schon toll, wie die 80er/ 90er Werbungen im Gedächtnis geblieben sind). Denn Kloster = schöner Biergarten = eiskaltes Radler und lecker Essen. Wir also dem Schild gefolgt… und dann ging es runter… und zwar richtig steil… Nachdem wir die Tatsache ausgeblendet hatten, dass alle Wege die steil nach unten führen bestimmt auch wieder steil nach oben gehen, ließen wir es laufen. Es war großartig, ich war fast in einem Geschwindigkeits-Rausch und muss gestehen, dass ich den Mountainbike-Fahrern, die sich parallel die Strasse hoch kämpften ein mildes Lächeln schenkte (das tat in dem Moment richtig gut) und ein lautes „juhuuuuu“ in den Wald schmetterte.
Am Kloster angekommen war es so wie erwartet: nach Stunden Kampf mit unseren Hollandrädern wartete ein wunderschöner Biergarten dort auf uns! Nachdem das erste Radler weg gezischt war, entschieden wir uns für das Menü des Tages und die Vorspeise bildete ein kaltes Gurken-Joghurt-Süppchen mit Walnüssen und ganz vielen Kräutern. So erfrischend, lecker, frisch und zum niederknien! Ich nahm mir sofort vor, dass ich es – wenn wir es jemals wieder nach Hause schaffen sollten – unbedingt auch mal machen muss. Wir schafften es nach Hause (mit der Erkenntnis, dass Schotterstrassen noch schlimmer als Steigungen sind) und konnten uns am nächsten Tag – sagen wir es mal so – nur eingeschränkt bewegen. Aber es war toll und wir waren super stolz auf uns. Das Süppchen habe ich dann tatsächlich nachgekocht und noch mit Lachs etwas gepimpt. Absolut empfehlenswert!
Zutaten Kalte Gurken-Joghurt-Suppe mit Lachs (4 Portionen)
1 kg kleine Salatgurken
600 g Griechisches Joghurt (10% Fett)
425 g Vollmilch Joghurt (3,5% Fett)
2 Knoblauchzehen
½ Bund Petersilie
½ Bund Schnittlauch
1 Bund Dill
1 Stiel Pfefferminze, davon die Blätter
100 g Walnusskerne
Salz, Pfeffer
8 Scheiben Räucherlachs
½ Zitrone, Saft davon
2 Scheiben Brot
Zubereitung Kalte Gurken-Joghurt-Suppe mit Lachs
Gürkchen waschen und die Enden abschneiden. Ca. 250 g Gürkchen (waren bei mir 3-4 Stück) fein raspeln, salzen und beiseite stellen.
Den Rest der Gurken (750 g, um die 10 Stück) in grobe Stücke schneiden. Knoblauch schälen und in Stücke schneiden. Petersilie, Schnittlauch, Pfefferminze und einen halben Bund Dill waschen, grob schneiden. Gürkchen, Knoblauch und Kräuter mit einem Mixer fein pürieren.
Griechisches und Vollmilch Joghurt in die pürierten Gurken einrühren und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Geraspelte Gurken ausdrücken, sodass sie weniger Flüssigkeit enthalten, Walnüsse in Stücke hacken, beides in die Gurkensuppe geben. Die Gurkensuppe mindestens 1 Stunde kalt stellen.
Räucherlachs Scheiben klein schneiden, mit dem Saft der halben Zitrone marinieren. Den restlichen halben Bund Dill waschen, fein hacken. Die Hälfte hiervon mit dem Lachs verrühren, kalt stellen.
Brot in dicke Scheiben schneiden und bei 180° Ober-Unterhitze im Backofen ca. 10 Minuten kross backen.
Gekühlte Gurken-Joghurt-Suppe mit dem restlichen Dill dekorieren und mit dem Lachs und dem warmen Brot servieren.
Allerliebster Hase im Glück 🙂
Ich wünsche Ihnen alles, alles Gute zum Geburtstag! Ich hoffe, Sie hatten heute einen wunderschönen, stressfreien sonnigen Tag mit nur netten Menschen und traumhaften Geschenken.
Ganz herzlichen Gruß
Gabi Flinzenberg
Danke Gabi :-). Ich wurde zur Feier des Tages vom Edel-Thai bekocht, die Küche blieb kalt!
Beste Grüße, Sandra