Hase im Glück

Türkische Linsensuppe (Mercimek Çorbası)

Der Mann darf sich was wünschen … oder
… wie konnte ich sie nur vergessen //

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Ich habe im Moment so viele tolle Rezepte in meinem „will-ich-kochen“-Ordner, dass ich gar nicht weiß, mit welchem ich beginnen soll. Also dachte ich mir letzte Woche „Distanz bringt einen neuen Blick, die Rezepte laufen ja nicht weg“ und habe den Mann gefragt, was er sich denn von mir zum Essen wünschen würde. Die Antwort war – tataaa – „Linsensuppe“. Ich war begeistert und erleichtert! Begeistert, weil ich ganz vergessen hatte, Linsensuppe in den besagten Ordner mit aufzunehmen. Und erleichtert, weil sich der Mann nicht Bohnensuppe gewünscht hat –die würde ich nämlich nicht annähernd so toll wie seine Oma hinbekommen.

Kurz zur Erklärung: wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, leben wir in einem türkisch-deutschen Haushalt. Neben der Tatsache, dass wir beide riesige Italienfans sind, bestimmt die Herkunft des Mannes zusätzlich unsere Essgewohnheiten. Bei uns werden Unmengen von Tomaten, Gurken, Fetakäse, Oliven, Kichererbsen und Bohnen vernichtet. Unsere Salatsaucen machen wir mit Zitronen und Granatapfelsirup und eine deutsche Linsensuppe kam bei uns noch nicht auf den Tisch. Wenn Linsen, dann in der türkischen Version, im türkischen Mercimek Çorbası (spricht man im weitesten Sinn wohl so aus: „mär-tschimik tschorrbasö“) genannt.

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Diese Linsensuppen-Art habe ich erst durch den Mann kennen gelernt und ich kann mich in sie reinlegen. Rote Linsen schmecken mir mittlerweile viel besser als braune und ich stehe absolut auf die Zitrone in der Suppe. Von dem Minze-Chili-Topping ganz zu schweigen. Hier kommt auch wunderbar unser Schätzchen im Kühlschrank, das „Paprikamark (Salca) alla Oma“, zum Einsatz, aber darüber würde ich euch gerne mehr in einem separaten Beitrag berichten.
Um euch ein wenig neugierig zu machen: die Protagonisten werden die Oma und Tante des Mannes sowie ich sein. Darüber hinaus werden ein Markt in der Türkei, Spitzpaprika und ein Fleischwolf ebenfalls eine Rolle spielen. Ja, ihr ahnt es – ich habe (selbstverständlich unter professioneller Anleitung) schon mal mein eigenes Salca hergestellt. Mehr dazu dann demnächst.

Aber nun zurück zu der Hauptfigur dieses Beitrags: der Linsensuppe. Sie ist super unkompliziert zu kochen, wärmt und sättigt, ohne dass man sich danach voll fühlt. Wenn man sie dünnflüssiger mag, kann man sie einfach mit Wasser verdünnen. Zu der Suppe empfehle ich Fladenbrot (wenn man ja eh schon im türkischen Supermarkt ist, kann man das auch noch mit einpacken) und die Vorstellungskraft, dass man sie in südlichen Gefilden löffelt.
(Kleiner Nachtrag: Ich hatte das Fladenbrot vergessen – also habe ich tiefgefrorene Baguettes aufgetaut, mit Olivenöl bestrichen, in Sesam gewälzt und im Ofen aufgebacken – ging auch hervorragend.)

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Das Rezept richtet sich sehr stark nach der Vorgabe von Orhan und Orkide, die den Foodblog Koch Dich Türkisch betreiben. Die beiden sind gute Freunde von uns und die Linsensuppe ist auch in ihrem Buch SOFRAlar mit aufgeführt. Wer noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist, dem lege ich definitiv das neue Kochbuch von Orhan und Orkide, MEZEler, ans Herz. Hier findet man ganz tolle Rezepte zu Meze, die Köstlichkeiten aus der türkischen Küche sind, die sowohl als Vorspeise, Snack, Beilage oder auch als Hauptspeise zubereitet und serviert werden können. Nächstes Jahr werde ich euch das Buch im Detail vorstellen – versprochen!

(Rezept gefunden bei Koch Dich Türkisch und ein bisschen abgewandelt)

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Zutaten Türkische Linsensuppe (4 Portionen)
300 g rote Linsen
1 Kartoffel 
(um die 200 g)
1 Karotte
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Paprikamark (Biber salçası)
1 EL Tomatenmark
1 Zitrone
Salz, Pfeffer
1 TL Butter
6-8 Stängel Minze
1 TL Chiliflocken (Pul Biber)

Zubereitung Türkische Linsensuppe
Die roten Linsen gründlich unter fließendem kalten Wasser abspülen bis das Wasser klar ist. 1,5 Liter Wasser zum Kochen bringen. Kartoffel, Karotte, Zwiebel und Knoblauchzehe schälen, klein würfeln und in einem großen Topf in etwas Olivenöl anschwitzen. Die abgetropften Linsen dazugeben und mit dem kochenden Wasser ablöschen. Das Paprika- und Tomatenmark dazugeben und alles ca. 35 bis 45 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen (bis die Karotten und Linsen weich sind).
Die Suppe mit einem Stabmixer pürieren bis sie eine feine Konsistenz hat. Die Zitrone auspressen und den Zitronensaft unterrühren. Dann die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Minze waschen, trocken schütteln, die Blätter von den Stielen abzupfen und klein hacken. Butter in einer Pfanne schmelzen und die Minze und die Chiliflocken darin anrösten. Die Suppe in Teller verteilen und am Schluss die Minz-Chili-Mischung darüber geben.

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7 thoughts on “Türkische Linsensuppe (Mercimek Çorbası)

  1. Hey, meine liebe!
    Das sieht und klingt total köstlich! Dank dir wird meine will-ich-kochen-Liste auch immer länger 😉 Meine beste Freundin ist halbe Türkin und das Buch wäre ein tolles Geschenk für sie. Werd gleich mal schauen – danke für den Tipp 🙂
    Die liebsten Grüße aus dem schmuddeligen Hamburg!

    • Servus!
      Hier ist es auch schmuddelig.. :-(- die Suppe würde helfen, aber ist natürlich schon weg.
      Das Buch ist echt super – da sind auch ganz tolle Dips für zum Grillen dabei – kannste dir mal bei amazon anschauen.
      Tausend Grüße!

  2. Ich kenne die Suppe von meinem Lieblingstürken am Eck´,da kocht noch die Mama die Suppe und wollte mich unbedingt probieren lassen um mein mehr oder minder wichtiges Urteil zu erfahren. Ist auch sehr lecker mit Kreuzkümmel und bulgarischem Schafskäse drin, Mit dem Kreuzkümmel sparsam dosieren, Sonst schmeckt es zu penetrant.
    Beim Kauf des Schafskäses greif´ich gern´auf den bulgarischen zurück,
    weil der türkische oder griechische doch sehr salzig sein kann.
    Danke für das Rezept !

    • Hallo Ulrich,
      vielen Dank für Deinen Besuch hier! Die Variante mit dem Kreuzkümmel kann ich mir auch sehr lecker vorstellen und auf die Idee, das ganze noch mit Schafskäse zu toppen, bin ich noch gar nicht gekommen. Das hört sich sehr gut an!
      Mein Rezept ist ein altes Familienrezept von der Familie meines Mannes, die in der Türkei lebt. Ich glaube, dass die Oma von meinem Mann die Suppe immer gemacht hat (meine Oma verbinde ich witziger Weise mit rheinischer Bohnensuppe 🙂 ) und die Linsensuppe ist für meinen Mann der Inbegriff für Geborgenheit. Schön, dass man so starke Gefühle mit Gerichten verbindet!
      Beim nächsten Mal, werde ich auf jeden Fall etwas Kreuzkümmel und Feta „untermogeln“ 😀
      Liebe Grüße,
      Sandra

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