Nein, wir Münchnerinnen tragen nicht das ganze Jahr über ein Dirdl … oder
… eine Kurzfilmzusammenfassung zu dem Thema „Rolltreppe“ //
Nach dem kleinen Ausflug zu unserem (zugegebenermaßen) recht eierlastigen Osterfrühstück (HIER), kommen wir heute wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Leute, ich muss mich entschuldigen! Mein Monats-Smoothie Februar kommt diesmal mit einer 4-tägigen Verspätung. SOOOORRYYYY!
Ich könnte diesen Fauxpas jetzt darauf schieben, dass der Februar ein so kurzer Monat und so schnell vorbei war, jedoch käme das in diesem Schaltjahr etwas konstruiert rüber. Andere Ausreden fallen mir gerade auch nicht ein.
Ich habe zwischenzeitlich nicht die Welt gerettet, ich war Anfang der Woche nicht in Hollywood, um meinen Oscar als beste Hauptdarstellerin abzuholen und ich bin auch nicht von Coldplay zu einem Gastkonzert eingeladen worden. Nein, stattdessen war ich voll und ganz mit dem beschäftigt, was man gemeinhin „Alltag“ nennt, hatte einen kurzen Magen-Darm-Grippe-Anflug, die zweite Parodontose-Behandlung und saß heuschnupfengeplagt in der U-Bahn hin zur und zurück von der Arbeit. Im nächsten Leben werde ich Mutter Theresa, die parallel die Menschheit mit ihren Schauspiel- und Gesangstalenten erfreut, und ihr werdet mir dann großherzig verzeihen, wenn ich die Veröffentlichung des Monats-Smoothies nicht pünktlich schaffe. Versprochen!
Wo war ich? Ach ja, in der U-Bahn. Hier in München nennt sich der öffentliche Personennahverkehr MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) und genau diese MVG ist der Absender von edukativen Kurzfilmchen, die in den U-Bahnen, die über einen Bildschirm verfügen, ausgestrahlt werden.
Nachdem ich letzte Woche ein langes Wochenende in der ehemaligen Wahlheimat Düsseldorf war (ich kann leider nicht viel darüber berichten … es war mein „Trauzeugin 2016“-Kick Off, es war großartig, am Brautkleid-Such-Tag wurde schon um 9 Uhr Morgens der erste Prosecco geöffnet, die Braut hat – selbstverständlich dank der äußerst kompetenten Beratung von drei Freundinnen – ein wunderschönes Kleid gefunden, ich habe viele liebe Freunde getroffen, ich habe zu wenig geschlafen, zu viel Alkohol getrunken etc etc), saß ich am Montag sehr müde und noch etwas kaputt in der U-Bahn.
Und was eignet sich besser, um wieder in der bayerischen Hauptstadt anzukommen? Genau, ein Kurzfilmchen der MVG, genauer gesagt, dieses HIER. Für alle, die gerade keinen YouTube- Zugang haben, versuche ich das ganze in eigenen Worten zusammen zu fassen. Aaalsooo, es geht um das Thema „Rolltreppen“:
Am Fuße einer Rolltreppe, die sowohl hoch als auch runter fahren kann, steht eine Frau. Wäre jetzt nicht weiter verwunderlich, wenn wir nicht in München wären. Denn: diese Frau hat nicht nur ein gebrochenes Bein und somit Krücken, nein sie ist auch noch jung, blond, hat eine Flechtfrisur (!), sie trägt ein Dirndl (!!) und ein Wiesn-Herz mit „I mog Di“ (!!!) um den Hals.
Nachdem sie mit den Krücken nicht die Treppe hoch kommt, wartet sie, bis keine Leute mehr von oben nach unten mit der Rolltreppe fahren, damit sie von unten nach oben zum Bahnsteig kommt. Wie es nun mal ist, interessiert das niemanden und die Leute fahren weiterhin kackendreist mit der Rolltreppe nach unten.
ABER… Jetzt kommt ein junger Mann (Anmerkung: er trägt keine Lederhose, ich denke, das wäre zu viel des Guten gewesen), er sieht von oben die Frau und hält mit einer zackigen Geste die Leute davon ab, weiter mit der Rolltreppe nach unten zu fahren. Die Leute finden es super (spätestens ab hier wird die Story völlig unrealistisch) und die Frau im Dirndl freut sich ein Loch in den Bauch.
Die Rolltreppe stoppt, die Frau humpelt drauf und in slow motion fährt sie nach oben gen Bahnsteig. Auf halben Weg kommt ihr ihr „Retter“ auf der Treppe entgegen, die Frau nimmt das „I mog Di“ Lebkuchenherz von ihrem Hals und hängt es (noch immer slow motion!) dem Kerl um den Hals. Close-up auf sein Gesicht, das ausdrückt, dass er sein Glück kaum fassen kann. Im Abspann folgt noch der Claim „Auch wir sagen danke. Ihre MVG.“
Leider fehlt eine Einblendung von der Frau und dem Mann, diesmal gemeinsam in Tracht vor einer idyllischen Bergkulisse mit drei total glücklich spielenden Kindern um sich herum… schade.
Fazit: man kapiert, für was sich die MVG da bedankt, aber die ganze Geschichte ist doch ein „bisschen“ realitätsfern. Klaro, eine ältere Frau mit Krücken oder eine gestresste Mutter mit Kinderwagen sind nicht ganz so aufmerksamkeitsstark wie die Wiesn-Braut im Dirdl und mit „I mog Di“ Lebkuchenherz um den Hals, aber das ist nun mal München. Und ich gebe es zu: die Story ist zwar völlig bescheuert, aber irgendwie finde ich sie auch schön (ja, ich nehme wegen meinem Heuschnupfen Medikamente…).
Nachdem ich das ganze letzte Wochenende auf die Frage „Vermisst Du Düsseldorf“ recht kurz und pragmatisch „Nö“ geantwortet habe, habe ich mich spätestens am Montag um 7:15 Uhr in der U-Bahn 3 wieder richtig dahoam gefühlt.
So, nach diesen ganzen Ausführungen müsste es jetzt eigentlich eine bayerische Brotzeit oder zumindest ein selbst gebrautes Bier geben. Die wiederum schützen aber nicht vor den Bazillenattacken, denen ich mich jeden Tag in der U-Bahn aussetzen muss. Gegen die helfen nämlich nur Händewaschen und Vitamine – wie zum Beispiel in Form dieses Monats-Smoothies. Papaya und Petersilie tummeln sich da mit einer Orange und Karotten in einem Glas – hört sich zuerst vielleicht etwas komisch an, ist aber super lecker.
- Papaya halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch aus der Schale schneiden. Karotten und Orange schälen und in Stücke schneiden. Dattel entkernen. Petersilie waschen.
- Alles in den Standmixer geben, etwas Wasser hinzufügen und zwei Minuten mixen.
- Gut kühlen. Fertig!
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