Warum dieser Tee für mich nichts mit Winter zu tun hat… oder
… die Multifunktionalität von Tigerbalsam //
Aaaalso, wenn ihr jetzt denkt „schau, schau, da kommt doch schon etwas Vorweihnachtliches von der Sandrina“, dann habt ihr euch getäuscht! Ok, ich gebe zu, dass die Initialzündung diese Woche durch ein hübsch arrangiertes Chai-Tee-mit-Sahnehäubchen-im-Wintersetting-Foto kam, aber… ich denke bei diesem Tee NICHT an rot-golden geschmückte Tannenzweige und Kuschelsocken, sondern an azurblaues Wasser und schnee(!!)weißen Sand. Für die Geschichte dazu muss ich jetzt etwas ausholen und ich denke es wird nicht einfach, denn die Story lebt von Gesten und Gesichtsausdrücken. Ich probiers jetzt einfach mal.
Ich bin früher (wie sich das anhört…) viel mit dem Rucksack gereist, unter anderem oft nach Afrika. Auf der besagten Chai-Tee-Reise waren eine Freundin und ich durch Tansania unterwegs und nach diversen Safaris, Baby-Giraffen und tollen Eindrücken haben wir uns vor der Abreise ein paar Tage Sansibar gegönnt. Soooo schön! Die Insel hat einen ganz eigenen Groove und ist unter anderem auch als Gewürzinsel bekannt. Wir saßen also eines Abends bei uns in der Anlage und ein Mitarbeiter, der uns toll fand und den ich jetzt einfach mal Ottman nenne, kreierte für uns einen frischen, selbstgemachten Masala Chai Tee. Er griff in gefühlte 100 Dosen mit Gewürzen, schmiss alles in einen Topf mit kochendem Wasser, ließ das ganze richtig lange vor sich hinköcheln und servierte uns den Tee. Ich kann ihn schwer beschreiben… der Tee schmeckte scharf (!!!), zimtig, fremd, toll!
Während wir also da saßen und den Tee tranken, wurde meine Freundin von einer Mücke gestochen. Sie holte ihr Tigerbalsam aus ihrer Tasche und schmierte es auf den Stich. Ottman war sofort von dem Tigerbalsam angefixt – das hatte er noch nie gesehen. Er nahm das Tiegelchen, roch völlig verzückt dran und bekam sich nicht mehr ein. Dann griff er in den Tiegel, holte eine riesige Portion Tigerbalsam raus, verteilte sie zwischen seinen Händen und – jetzt Achtung – griff vorne (!!!) in seine Hose. Dort verteilte er es dann genüsslich (das ist jetzt eigentlich der Moment, in dem ich den verträumten Blick eines Rastafaris nachahme und ich die Geschichte mit „ahhs“ und „ohhhs“ und „it is so good“ spicke). Wir waren wie vom Donner gerührt – schmierte er sich das Zeug tatsächlich auf sein bestes Stück? Tat er und er fand es sichtlich toll. Es gibt nicht viele Momente, die ich gerne als Film konserviert hätte, aber dieser hier gehört ganz eindeutig dazu…
Wir bestellten uns erstmal ein Bier, denn da half kein Tee, da musste Alkohol her. Ich muss jetzt nicht sagen, dass der Abend super lustig war, oder? Als wir abreisten kramten wir aus den hinterletzten Ecken unserer Backpacks diverse Tigerbalsam-Tiegel raus und schenkten sie dem überglücklichen Ottman. Ich glaube, er hat noch ein paar Male an uns gedacht….
Ich denke, ihr könnt jetzt verstehen, dass für mich Weihnachten ganz weit weg ist, wenn ich Chai Tee trinke. Und trotzdem hat mich das Rezept für den Sirup diese Woche angelacht und ich bringe mir somit Meer, Palmen, Schnorcheln und Flip Flop Gefühl in die mittlerweile kalte Wohnung, in der ich mit Wollsocken auf dem Sofa sitze. Der Sirup hält sich übrigens um die 14 Tage und ist ein tolles Mitbringsel. Ich trinke ihn am liebsten mit Mandelmilch.
(Rezept gefunden auf www.freepeople.com)
Ach, apropos Mitbringsel: für alle unter euch, die noch nicht wissen, was sie zu Weihnachten verschenken sollen, ein Tipp von mir: verschenkt selbstgemachte Köstlichkeiten! Und damit ihr nicht planlos nach netten Ideen googeln müsst, habe ich einen super Tipp für euch: die Rezeptplattform „Lecker schenken – Geschenkideen aus der Küche“. Hier findet man großartige Inspirationen für süße und herzhafte Rezepte, die sich ganz einfach und unkompliziert umsetzen lassen. Ich persönlich finde die Idee sehr schön, Selbst-Gemachtes zu verschenken, denn es steckt Liebe drin, es ist nachhaltig, kreativ und individuell.
„Lecker schenken – Geschenkideen aus der Küche“ ist super übersichtlich aufgebaut und bietet unterschiedliche Filtermöglichkeiten (Was?, Für Wen?, Schwierigkeitsgrad?). Die Rezepte können übrigens als PDF runtergeladen werden und man findet in jeder Datei auch noch eine Anleitung, wie man sein Geschenk ansprechend verpacken kann. Klickt einfach mal drauf, ich wette, dass jeder dort, eine tolle Geschenkidee findet. Viel Spaß beim Stöbern :-).
Jetzt wieder zurück zum Teechen:
Zutaten Masala Chai Tee Sirup (um die 600 ml)
12 Kardamom Samen, im Mörser mahlen
4 Zimtstangen
8 Pfefferkörner, schwarz
10 Nelkenstifte
2 cm frischer Ingwer, in Scheiben geschnitten
1 Vanilleschote, aufgeschnitten
2 Sternais
1 TL Piment
¼ TL Muskat
1 TL Roher Rohrzucker
3 Tassen Wasser (ca. 600 ml)
5 Beutel Schwarzer Tee
Zubereitung Masala Chai Tee Sirup
Alle Zutaten, außer den Teebeuteln, in einen Topf geben und aufkochen. 15 Minuten auf geringer Hitze köcheln lassen und ab und zu umrühren. Die Temperatur ausschalten und die Teebeutel max. 5 Minuten hinzugeben. Alles durch ein Sieb/ einen Filter geben. Den Sirup abkühlen lassen und in kleine Fläschchen abfüllen.
Hallo Sandra,
über Kimi’s Blog bin ich auf deinen und dann auf den Sirup-Post hier gestoßen. Zur Zeit bin ich irgendwie voll auf einem Chai-Trip, da passt das Rezept für den Sirup sehr gut 😉
Das Rezept wandert gleich mal in meinen Rezepte-ToDo-Ordner und dein Blog, der mir gut gefällt, in meine Blog-Bookmarks 🙂
Viele Grüße
Korbinian
Hi Korbinian,
danke dir! Ich werde den Sirup auch nochmal machen und meine Plätzchen-Back-Rest-Gewürze so verwenden. Schmeckt auf alle Fälle um einiges besser als Fertig-Tee. So, jetzt springe ich mal zu deinem Blog rüber 🙂
Liebe Grüße,
Sandra
Hallöchen Sandra, habe heute sein lecker Rezept bekommen werde es auch heute gleich in die Tat umsetzen meine frage wie lange hält sich der Sirup, wenn man mehr machen möchte zum Verschenken l.g Birgit
Hi habe mal richtig gelesen 14 Tagen haltbar sorry danke hab es heute leider nicht geschafft aber morgen l.g Birgit
Hi Birgit!
Ob Du es glaubst oder nicht: letzte Woche habe ich mir gedacht, dass es endlich mal wieder an der Zeit wäre, den Sirup zu machen. Wenn man im Dunkeln Abends heim kommt, etwas Mandelmilch warm macht und sie mit dem Sirup verfeinert, ist das echt etwas Feines.
ich hoffe, es wird Dir mindestens genauso gut wie mir schmecken.
Allerliebste Herbstgrüße sendet Dir,
Sandra