Warum ich im Juni ein Weihnachtsrezept kreiert habe … oder
… wie ich meinen Ruf im Supermarkt meines Vertrauens gewahrt habe //
[Werbung: dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit den Schwartauer Werken für die Schwartau Gelees entstanden*]
So langsam neigt sich tatsächlich das Jahr zum Ende und ich bekomme nach wie vor bei dem Gedanken daran Schnappatmung. Ich muss noch sooooo viel erledigen, hiiilfeee! In Momenten des inneren verzweifelten Haareraufens helfen bei mir momentan übrigens nur zwei Sachen: entweder ich jammere aus vollstem Herzen (hatten wir HIER bereits schon) und fühle mich danach (etwas) besser, oder – und das kann ich auch hervorragend – ich verdränge den Haareraufen-Auslöser einfach. Nachdem ja bereits ein Mimimi-ich-bin-noch-nicht-soweit-Beitrag hier erschienen ist, gehen wir heute einfach mal für Option zwei (andere hätten noch Option drei – einfach Liste abarbeiten – aber irgendwie stehe ich mir da gerade selbst im Weg).
Wir blenden deshalb jetzt einfach mal charmant die Tatsache aus, dass wir bereits Mitte Dezember haben und machen uns auf den Weg Richtung Vergangenheit. Genauer genommen in den Juni.
An einem schönen Sommertag (keine Ahnung, ob das Wetter schön war, ist auch egal, wir befinden uns ja gerade im „Verdrängungsmodus“ und der bedeutet dass man alles aus der rosaroten Brille betrachten darf) öffnete ich mein E-Mail-Postfach und blickte etwas verdutzt auf eine Kooperationsanfrage. Sie beinhaltete nämlich nicht die Frage, ob ich Lust hätte einen Sommersalat oder ein Low-Carb-Grillrezept zu entwickeln, nein, ich wurde stattdessen gefragt, ob ich Lust hätte, ein Weihnachtsrezept zu erstellen. Nach einer kurzen Schrecksekunde („ja is denn scho Weihnachten?“) fand ich diese Challenge super – und sagte ja!
In den darauffolgenden Wochen ratterte es dann fortlaufend in meinem Kopf. Während andere an einem Salatblättchen knabberten, um ihre Bikinifigur zu optimieren, machte ich mir Gedanken über Stollen, Biskuitrollen, Lebkuchen und vieles mehr. Wenn ich schon ein Weihnachtsrezept im Sommer fotografiere, dann sollte es bitte auch so richtig schön weihnachtlich sein.
Nach ewigem hin und her entschied ich mich dann, die heißgeliebten Dominosteige neu zu interpretieren. Es wurden die Tartelette Förmchen raus gekramt und ich fand tatsächlich in einem Supermarkt Lebkuchengewürz (findet Ihr mich jetzt komisch, wenn ich sage, dass ich die Suche nach Lebkuchengewürz im Juni total toll fand?). Das Gewürz sollte seine Bestimmung in einem Schokoladen-Mürbeteig finden und damit quasi die Basis der Dominostein-Tartelettes bilden.
Die Zwischenschicht (Marzipan) und das Topping (Schoki) waren eine kleinere Herausforderung, genauso wie die Geleeschicht. Immerhin hatte mich die PR-Agentur von den Schwartauer Werken, von denen ich die Anfrage erhielt, mit Gelees satt eingedeckt.
Die Schwartau Gelees, die nach Hausfrauenart hergestellt werden, schmecken übrigens richtig lecker. Marmelade mache ich ja gerne selber, aber an die Gelee-Produktion habe ich mich noch nie heran gewagt (fragt mich nicht, warum). Kooperationsanfrage hin oder her – wenn irgendwo Gelee mit drauf darf, dann greife ich immer schon zu den Schwartau Gelee-Sorten und bin noch nie enttäuscht worden (den Beweis liefert eines meiner ersten Rezepte hier auf dem Blog – die Himbeer-Schoko-Schnitten).
Zurück zu dem Gelee-Päckchen, das mich vor die Entscheidung stellte, welche Sorte nun ihren Weg in meine Dominosteine 2.0 finden sollte. Zur Auswahl standen die Sorten Brom-, Erd- und Himbeere, Quitte, Rote oder Schwarze Johannisbeere und ich habe mich dann für die Rote Johannisbeere entschieden, weil das Rot der Beeren so herrlich weihnachtlich ist.
Jetzt fehlte nur noch a.) der besondere Pfiff, b.) die Weihnachtsdeko, c.) die Tatsache, dass die Tartelettes genauso schmecken sollten, wie ich es mir vorgestellt habe (es war das letzte Lebkuchengewürz im Regal…) und d.) eine Lösung, wie man ein Weihnachts-Setting bei gleißendem Sonnenlicht und 30 Grad im Schatten am besten ablichtet.
Zu a.) Dank dieser Kooperation weiß ich jetzt, dass es am Viktualienmarkt in München ein Geschäft gibt, in welchem es das ganze Jahr über Nürnberger Lebkuchen gibt (natürlich bin ich vorher schon 3 Millionen Mal dran vorbei gelatscht ohne es zu bemerken). Die Lebkuchen mit Schokobezug habe ich dünn ausgerollt, dann wurden kleine Sternchen ausgestochen und diese auf die Tartelettes drapiert (quasi ein 2 Minuten Dekoidee mit Wow-Effekt).
Zu b.) Es ist immer wieder erstaunlich, was man alles so im Keller findet – am Ende war sogar die Weihnachtsdeko dabei.
Zu c.) Die Tartelettes schmecken Hammer -ehrlich! Wenn man schon bei 30 Grad nicht aufhören kann, von ihnen zu naschen, dann sind sie als Weihnachtsdessert bestimmt der Oberknaller.
Zu d.) Da sag ich jetzt nichts zu – man ist ja immer sehr selbstkritisch, was die Fotos angeht. Der genaue Betrachter sieht, dass die Schoki-Decke nicht richtig fest wurde, was ja bei den Außentemperaturen kein Wunder war…
Nach Abschluss des Projekts wanderten die Fotos und das Rezept zu den Schwartauer Werken und ich habe das ganze recht schnell vergessen – bis Ende November. Da lief ich nämlich durch unseren Tenglmän und sah an einem Aufsteller etwas, das wie meine Domino Tartelettes aussah. Aufgeregt näherte ich mich dem Aufsteller und da war es – MEIN Rezept auf einer Rezeptkarte! Ich hätte am liebsten den nächstbesten Teglmän-Mitarbeiter abgegrätscht und ihm gesagt „Schauen Sie mal, das ist von mir! ICH bin Hase im Glück!!!“ Das habe ich dann aber verworfen, immerhin bin ich ja mehrmals die Woche da…
Stattdessen ärgerte ich mich, dass ich mein Handy daheim gelassen hatte, habe fix die Einkäufe erledigt, bin heim gelaufen, habe mir mein Handy geschnappt, ein paar Beweisfotos gemacht (siehe am Ende des Beitrags) und danach mein Umfeld terrorisiert („Schau mal, das ist von mir!“).
Mehr weihnachtliche Gelee-Rezepte gibt es übrigens von Maja von Moeys Kitchen (Weihnachtliche Hand Pies mit Himbeer-Gelee), Jessi von Törtchenzeit (Lebkuchen-Brownies mit Brombeergelee) und Andrea von Zimtkeks und Apfeltarte (Johannisbeerschnitten mit Granola-Streusel). Alle Rezepte findet Ihr unter anderem auch HIER auf dem Schwartau-Blog.
So, damit genug für heute – dieser kleine Ausflug in den Juni hat richtig gut getan. Ich mache jetzt mal die dritte Kerze an, drehe die Heizung noch etwas mehr auf und träume von meinen Dominostein Tartelettes und dem Sommer.
* Werbung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit den Schwartauer Werken entstanden. Meine Meinung bleibt davon wie immer unbeeinflußt. Vielen Dank an die Schwartauer Werke für das Vertrauen und an Lisa von der PR-Agentur für die nette Zusammenarbeit.
Tartelettes
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- Mehl, Zucker, Lebkuchengewürz, Vanillezucker, Kakao, Butter in kleinen Stücken, Eigelb und Eiswasser gut durchkneten, zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einschlagen und 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
- Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen.
- Teig ausrollen, die Tartelette-Förmchen mit dem Teig auskleiden, Backpapier darauf legen, es mit Hülsenfrüchten beschweren und die Tartelettes im vorgeheizten Backofen ca. 12 Minuten blind backen.
- Die Butter mit dem Zucker aufschlagen. Dann die Eier hinzugeben und die Masse ca. 3 Minuten schaumig schlagen.
- Das Marzipan in kleine Stücke schneiden, die Zitrone heiß abwaschen und die Schale abreiben.
- Marzipanstücke, Mandeln, Zitronenschale in die Masse rühren und diese gleichmäßig auf die Tartelettes verteilen.
- Bei 200 Grad Ober-/ Unterhitze ca. 20 Minuten backen. Die Tartelettes komplett abkühlen lassen.
- Das Gelee in einem Topf langsam erhitzen, bis es flüssig ist. Auf die Marzipanmasse verteilen und abkühlen lassen.
- Die Kuvertüre grob hacken und in einem Wasserbad schmelzen. Auf das Gelee verteilen und trocknen lassen.
- Die Lebkuchen mit einem Nudelholz platt rollen, mit Sternausstechern Formen ausstechen und auf die Tartelettes verteilen. Ggfs. noch mit etwas Kakao bestäuben.
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Ein wirklich sehr schönes Rezept,
da bekomme ich direkt Lust darauf die Tartlettes a la Domino-Steine nach zu backen. Und für dich war es sicherlich schön die eigene Arbeit auf einmal greifbar in einem Laden zu sehen! Glückwunsch! <3 Hab noch einen schönen Abend,
liebe Grüße, Mimi
Hallo Mimi!
Die Tartelettes haben es zwar in sich, aber sie sind echt wahnsinnig lecker 😉 Ich könnte ja eh alles mögliche Tartelle-mäßig interpretieren – irgendwie sieht das immer so schön aus 😀
Allerliebste Grüße sendet Dir,
Sandra