Kein Glupsch aber dafür Filet… oder
… es ist immer gut, sich mit dem Marktpersonal zu unterhalten //
Mit Bestürzung habe ich kürzlich festgestellt, dass zwei super wichtige Sektionen in meinem Rezeptindex absolut vernachlässigt sind. Ok, das mit der „Bestürzung“ ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber trotzdem. Die unterrepräsentierten Rubriken sind zum einen die Salat- und zum anderen die Fischsammlung. Der Witz ist, dass das tatsächlich die beiden Dinge sind, die wir hier außerhalb des Blog-Zirkusses am meisten essen.
Es vergeht so gut wie kein Tag, an dem ich keinen Salat esse, ich würde fast behaupten, dass ich Salat zum Leben brauche. Meistens gibt es abends einen gepimpten Ruccolasalat und wenn nichts Grünes vorrätig ist, mache ich schnell einen Tomaten-Feta-Salat (der geneigte loyale Leser erinnert sich gewiss, dass wir hier einen absolut überdurchschnittlichen Tomaten-Pro-Kopf-Verbrauch haben). Ihr seht schon, ich bin ein großer Salatfan und ich gelobe hiermit hoch und heilig, mich demnächst mehr auf Salate zu konzentrieren.
Bei der anderen Rubrik, dem Fisch, gestaltet es sich schon etwas schwieriger. Wir essen mittlerweile zwei bis drei Mal pro Woche Fisch, aber das mit dem Fotografieren von dem Meeresgetier ist nicht so einfach. Ganze Fische (hier sehr hoch im Kurs Dorade) kann ich nicht fotografieren. Ich finde es schon komisch, wenn sie einen vom Teller aus anschauen – das ganze dann noch aus unterschiedlichsten Winkeln abzulichten erscheint mir irgendwie pietätlos. Der Mann und ich nennen ganze Fische Glupschi, weil das ihren Blick dann irgendwie ins Lächerliche zieht. Wenn ich recht überlege, sollten wir in Zukunft die Verkleinerungsform weg lassen, weil das wiederum verniedlichend ist. Lange Rede kurzer Sinn, ich brauche bestimmt noch mindestens 100 weitere Blogbeiträge, um euch einen Glupsch zu präsentieren.
Apropos Fisch: wenn man viel Fisch isst, schmeckt man echt die Qualitätsunterschiede. Wir fahren mittlerweile oft Freitags extra zum Fischkauf zur Metro, ziehen unser Nümmerchen, schauen, was die anderen Leute (die einem an der Metro-Fischtheke immer so super erfahren vorkommen) bestellen und schlagen dann auch zu. Den Stellenwert vom ehemaligen Putenschnitzel (= kann man nicht viel falsch machen) haben Lachssteaks eingenommen. Die habe ich noch nicht fotografiert, weil sie so fix weg gegessen sind. Doraden sind auch immer super – aber wie gesagt: Glupsch. Eine absolute Entdeckung sind Seesaiblingsfilets, die aber zu teuer sind, um sie dann kalt zu essen. Zu guter Letzt habe ich letztens Zander gekauft, auch fein. Und im Filet (also ohne Augen). Und auch lecker abgekühlt. Und deshalb heute hier auf dem Blog.
Wenn ich schon bei der Metro bin: Ich finde, dass es ein ganz anderer Film ist, dort einzukaufen. Der Mann und ich kommen da immer wieder in einen Wahn … ich sag nur zwei Lagen Ruccola (hatten wir innerhalb von drei Tagen weg gefuttert) und die 4,2 kg (!!!) Dose Kalamata Oliven (gar nicht mal so einfach mit einem herkömmlichen Dosenöffner zu öffnen – den Inhalt haben wir auf fünf Tupperdosen verteilt, was sehr lustig im Kühlschrank aussah) beim letzten Mal. Ich muss da ja unweigerlich immer an Loriots „Pappa ante Portas“ mit der Szene „Ich bin Herr Loose, ich kaufe hier ein“ (HIER) denken.
Während ich also unseren Grundeinkauf in den Wagen staple, ist es in etwa so wie bei Ikea („Der Mann möchte bitte aus dem Smaland abgeholt werden“) nur etwas anders („Der Mann möchte bitte aus der Weinabteilung abgeholt werden!“). Und in eben dieser Weinabteilung sind wir dann ins Gespräch mit einem sehr netten Mitarbeiter gekommen, der mir den Tipp für den Zucchinistampf gegeben hat. Fisch im Wagen, lecker Weinchen und noch Zucchinistampf – ich war im siebten Trennkost-Himmel!
Zutaten Zander mit Zucchini Stampf (2 Portionen)
2 Zanderfilets
5 Zucchini
50 g Parmesan
3 EL Pinienkerne
3 Stiele Oregano
4 Stiele Thymian
Mini Strauchtomaten
Salz, Pfeffer
Zubereitung Zander mit Zucchini Stampf
Backofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen.
Zucchini waschen, trocknen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die Zucchiniwürfel weich dünsten. In einer separaten beschichteten Pfanne ohne Öl die Pinienkerne anrösten. Den Parmesan hobeln. Die 3 Stiele Oregano und 2 Stiele Thymian waschen, trocken schütteln, die Blättchen von den Stielen entfernen und klein hacken.
Sobald die Zucchiniwürfel weich sind, sie mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern, in ein kleinmaschiges Sieb geben und die überschüssige Flüssigkeit abtropfen lassen. Den Zucchinibrei mit den Pinienkernen, Kräutern und Parmesan mischen und in eine Auflaufform füllen. Im vorgeheitzen Backofen c.a. 15 Minuten gratinieren lassen. Die Strauchtomaten auf ein Backblech mit Backpapier legen, mit Olivenöl beträufeln und das Backblech ebenfalls in den Backofen schieben.
In einer Pfanne Öl erhitzen, die beiden restlichen Thymianstiele rein legen und die Zanderfilets anbraten bis sie durch sind (c.a. 5 Minuten von jeder Seite). Mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Zucchinistampf und den Tomaten servieren.
Also da bin ich dabei – hab gerade deinen „Hinweise zum Rezept“ auf instagram gesehen. Auf die Idee Zucchini zuerst zu braten und dann mit lauter guten Sachen vermischt ins Rohr zu knallen bin ich noch nie gekommen! DAS wird mit Sicherheit probiert 🙂 Danke! Schönes Wochenende!
Karina
Hi Karina,
hach, das freut mich! Wenn das der Herr aus der Metro wüsste… Ich habe den Zucchini Stampf schon so oft gemacht und dachte mir, dass endlich Zeit wird, dass er es auf den Blog schafft. Mit den Kräutern bringt er auch so ein bisschen Italien-Feeling auf den Tisch.
Sei ganz ganz lieb gegrüßt,
Sandra
Liebe Sandra,
das sieht mal wieder fantastisch aus was du da auf den Teller gezaubert und angerichtet hast. Und ohne Glupschi finde ich es auch viel appetitlicher 😉
Die Idee mit dem Zucchini Stampf finde ich super- mal was anderes. Ich muss gestehen bei uns gibt es zumeist Kartoffelstampf zum Fisch. In der Metro war ich vor kurzem zum ersten Mal und ich muss gestehen ich war leicht überfordert sooo viel Auswahl da konnte ich mich gar nicht entscheiden. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Ich wünsche dir ein schönes und sonniges Wochenende!
Liebe Grüße
Carina
Hallo Carina,
ging mir genauso – entweder Kartoffel- oder Möhrenpüree oder beides gemischt. Da bringt der Zucchinibrei echt mal Abwechslung.
Das mit der Metro geht mir auch noch immer so: es gibt da auch wirklich ecklige Sachen in Dosen, aber der Fisch ist echt unschlagbar. An der Sektion mit den riesigen Gummibärchen-Dosen gehe ich dann stoisch vorbei – dafür bin ich ja mega anfällig 🙂
Ich wünsche dir auch ein wundervolles sonniges Wochenende!!!
Liebste Grüße,
Sandra
Liebe Sandra,
wir kaufen unseren Fisch auch immer in der Metro. Dort gibt es wirklich eine tolle Auswahl und der Fisch ist immer super frisch.
Den Zucchinistampf muss ich als großer Zucchini-Fan unbedingt ausprobieren. Ein tolles Rezept und wunderschön fotografiert !!!
Ich wünsche Dir ein schönes frühlingshaftes Wochenende.
LG, Alex
Servus Alex,
danke dir für deinen lieben Kommentar. Also wenn man das nötige Kleingeld hätte… Wahnsinn, was es da für tolle Fische gibt… Und wenn sie dann frisch auf dem Teller liegen, lass ich jedes Stück Fleisch dafür links liegen.
Viel Spass mit dem Stampf – er ist wirklich super einfach zu machen und total lecker!
Hab ein schönes Wochenende und sei lieb gegrüßt,
Sandra
Liebste Sandra,
hahaha ich muss so lachen! Ich glaube wir müssen mal miteinander Glupschis machen und ich drücke dann auch gerne auf den Auslöser 😀
Vielen Dank für das Zucchinistampf! Das wird heute die Low Carb-Beilage zu unseren (noch tiefgekühlt von Schwiegerpapa vorhandenen) Fischen, die es heut Abend in der Skihütte geben wird. Werde berichten wie es uns allen geschmeckt hat.
Ganz liebe Grüße
Julia
Hi Julia,
das ist ja mal ne Ansage – Du fotografierst die Glupschis und ich wurstel um dich rum 🙂 Herrliche Vorstellung!!!
Klasse, dass ich euch mit dem Stampf inspirieren konnte – sag mal Bescheid, wie es euch geschmeckt hat!
ich wünsche dir ein wundervolles Skifahr-Wochenende – wir denken hier schon ans Wandern, horrayyy!
Liebe Grüße um die Ecke,
Sandra
Liebe Sandra,
wie kommt es nur, dass ich mir die Durchsage „Der Mann möchte bitte aus der Weinabteilung abgeholt werden“ nur lebhaft vorstellen kann? Diese Männer! 😉
Eure 4,2 Kilo Dose ist ja mal ein Brummer. Wie lange habt ihr denn gebraucht, um das Schätzchen zu vernichten?
Fisch und Zucchinistampf werden gleich mal notiert. Besonders letzteres klingt nämlich seeehr gut! 🙂
Liebste Wochenendgrüße zu dir, Mia
Hi Mia,
ja, ja, die Weinabteilung…
Die Dose war tatsächlich schneller weg als erwartet – nachdem der Ruccola weg war, haben wir dann Oliven „mit ein bisschen Salat“, Olivensauce „mit ein bisschen Tomaten“ und Oliven „mit ein bisschen Käse“ gegessen 🙂 ist alles eine Frage der Prioritäten 🙂
Ich sende dir ganz ganz liebe olivige Grüße aus München,
Sandra
Oliven sollten sowieso viel öfter die Hauptrolle auf unserem Speiseteller übernehmen. Also, alles richtig gemacht würde ich mal sagen 😉
Ganz viele kichererbsige Grüße aus dem hohen Norden,
Mia
🙂 Dein Eintopf ist hier übrigens für diese Woche feste eingeplant!
O-Ton vom Mann: „Endlich mal was Gescheites“ – !!!
Liebe Grüße zurück,
Sandra
Guten Morgen meine liebe!
Eine Freundin von mir kann deswegen keinen ganzen Fisch essen („dieser Blick…“). Dorade ist toll, gibt’s immer bei meinen Eltern im Sommer vom Grill (es existiert sogar ein Foto irgendwo auf dem Blog :-D)
Ich freu mich auch jeden Fall auf mehr Fischgerichte 🙂
Liebste Grüße zu Dir!
Kimi
Hi Kimi,
erst hab ich Mitleid, aber dann ist der Fisch doch recht fix zerteilt.
Mit deinem Kommentar zu gegrilletem Fisch hast du mich jetzt absolut heiß gemacht – das ist soooo lecker, wenn der Kohlegeschmack in den Fisch zieht! Ich will jetzt sofort Sommer haben!!!
Liebste Grüße,
Sandra